Flüchtlingsdrama

21 Menschen bei Rettungsaktion vor Korfu ertrunken

Ausland
16.01.2011 19:19
Bei einem Flüchtlingsdrama im Mittelmeer sind offenbar mindestens 21 illegale Einwanderer ums Leben gekommen. Ein Überlebender äußerte am Sonntag bei seiner Ankunft auf der griechischen Insel Korfu die Befürchtung, dass die Afghanen ertrunken seien. Auf dem Flüchtlingsschiff sollen sich zahlreiche Menschen befunden haben, die meisten konnten gerettet werden.

Die griechische Hafenpolizei hatte zunächst mitgeteilt, dass aus dem in Not geratenen Boot, das offenbar in Richtung Italien unterwegs war, insgesamt 241 Flüchtlinge gerettet worden seien. Nach Angaben von Überlebenden stürzten mehrere Flüchtlinge ins Meer, als die Menschen auf einen holländischen Frachter umstiegen, der dem Boot zu Hilfe gekommen war. Es habe starke Winde gegeben, und das etwa 35 Meter lange Boot sei mit Wasser vollgelaufen.

Die griechischen Behörden leiteten eine Suche nach den Vermissten ein. Bis zum späten Nachmittag konnten bei der Suchaktion mit zwei Hubschraubern 30 Seemeilen westlich von Korfu jedoch keine Leichen und keine weiteren Überlebenden gefunden werden. Auf dem Boot befanden sich überwiegend junge Männer, aber auch elf Kinder und fünf Frauen. Die Flüchtlinge wurden nach Korfu gebracht, fünfzehn Leichtverletzte mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Mutmaßliche Drahtzieher in Haft
Die Polizei identifizierte zwei mutmaßliche türkische Menschenschmuggler, die in Handschellen an Land gebracht wurden. Die Polizei vermutet, dass die Überfahrt vom Peloponnes im Süden Griechenlands aus gestartet sei. Einige Flüchtlinge gaben an, 3.000 Euro für die Fahrt nach Italien bezahlt zu haben.

In Griechenland machen immer wieder Migranten Station, die über die Türkei eingereist sind und weiter nach Nordeuropa wollen. Das griechische Asylsystem ist aus diesem Grund stark überlastet. Griechenland kündigte jüngst den Bau eines Zauns entlang seiner Landesgrenze zur Türkei an (siehe Infobox). Die Grenze dient Flüchtlingen aus Ländern wie Afghanistan, Irak und Somalia mittlerweile als Haupteingangstor in die EU.

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