Ohrengeräusche

Selbsthilfe bei Tinnitus: Die besten Tipps vom Arzt

Gesund
07.01.2011 16:51
Es saust, zischt, dröhnt, klopft, klingelt, knallt, kracht, seltsame Melodien oder unverständliche Stimmen werden gehört – jeder Betroffene hat seinen speziellen Tinnitus. Jene Ohrengeräusche also, deren Ursachen vielfältig sind und die unbedingt fachärztlicher Begutachtung bedürfen. Aber: An der Linderung kannst du dich aktiv beteiligen, wenn du weißt, was du meiden sollst und was Hilfe verspricht.

Wie Tinnitus entsteht, ist noch unklar. Wahrscheinlich sind Sinneszellen des Innenohres ebenso beteiligt wie komplizierte Vorgänge im Hörnerv sowie jene Gehirnzentren, welche die Höreindrücke verarbeiten.

Demgegenüber sind die möglichen Auslöser sehr wohl bekannt: Lärm an erster Stelle, dann Kreislauf- bzw. Durchblutungsstörungen, Hörsturz, Schwerhörigkeit, Stoffwechselleiden, Schäden im Bereich der Halswirbelsäule oder des Kiefergelenkes, Morbus Meniere (Drehschwindel), Verkalkung im Innenohr, chronische Mittelohrentzündung, Nebenwirkungen von Medikamenten, Allergien, Infektionen, Krebs, gar nicht selten auch seelische Probleme.

Der Arzt wird im Zuge seiner Untersuchungen gefährliche Krankheiten ausschließen und dann ein Behandlungskonzept erstellen. Die Diagnostik schließt auch andere Fachrichtungen ein: Radiologie, Neurologie, Innere Medizin, Physikalische Medizin oder Psychiatrie. Die Therapie richtet sich naturgemäß nach der jeweiligen Ursache.

Allgemeine Verhaltensregeln
Die Patienten selbst dürfen allerdings nicht aus der Verantwortung entlassen werden! Es gibt eine Reihe von allgemeinen Verhaltensregeln, die den Betroffenen vor allem die Akutphase erleichtern können. Zu meiden sind etwa Stress, Nikotin (!), Koffein, Alkohol (speziell Rotwein und harte Getränke) sowie chininhaltige Produkte.

Aktiv können Tinnitusleidende ihre Situation durch autogenes Training oder Yoga verbessern. Weiters sollte man sich keinen lauten Geräuschen aussetzen.

Die leider oft gehörte Aussage, dass man gegen Ohrengeräusche nichts machen kann und halt damit leben muss, ist jedenfalls völlig falsch und auch unverantwortlich – Hilfe gibt es in jedem Stadium der Krankheit!

von Dr. Martin Zeileis, Facharzt für Physikalische Medizin aus Gallspach (OÖ)

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