Vibratoren & Co.

Österreichs Erotikbranche erreicht neue Höhepunkte

Leben
17.04.2021 06:00

Für aufregende Erlebnisse im Bett geben die Österreicher gerne mehr in Sexshops aus. Online verursacht Corona einen Boom.

Es ist die schönste Nebensache der Welt, und um diese noch schöner zu machen, geben die Österreicher gerne auch mehr Geld aus. „In schwierigen Zeiten stellen Menschen größere Investitionen zurück und gönnen sich eher kleinere Luxusartikel“, sagt Susanne Gahr vom Erotikhändler Orion. Zudem hatten die Menschen durch Corona mehr Zeit zu Hause, um sich mit Intimität zu beschäftigen.

Orion erzielte so 2020 bis zu 50 Prozent mehr Online-Umsatz als im Vorjahr, wenngleich viele den stationären Betrieb weiter schätzen. Immer mehr kaufen zudem teure Produkte. Bei Gleitgel usw. achten Kunden zunehmend auf „Bio“, heißt es auch beim Erotikstore Reiter.

Für die Branche erfreulich ist zudem, „dass die Experimentierfreude unter den Kunden steigt“, fügt Orion-Sprecherin Gahr hinzu. Orion ist schon seit Langem im Geschäft und neben Traditionsmarken wie Beate Uhse eine Größe am Markt. Zweitgenannte ging schon zweimal pleite und wurde zuletzt von der niederländischen EDC-Gruppe übernommen.

Die Konkurrenz durch Online-Anbieter ist mittlerweile nämlich riesig. Einige sind schon voll und ganz im Netz unterwegs. Dazu gehört auch der zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörende Händler Amorelie, der 2013 gegründet wurde. In die Hände spielt dem Anbieter auch, dass so mancher lieber diskret etwas zugeschickt bekommt, anstatt in einen Shop zu gehen. „Während der Pandemie haben wir einen Anstieg der Verkaufszahlen z.B. bei Paartoys verzeichnet“, freut sich Amorelie-Chefin Claire Midwood. Besonders beliebt sind App-gesteuerte Spielzeuge.

Auch der Sadomaso-Trend hält weiter an. Obwohl der erste „Shades of Grey“-Teil schon mehr als fünf Jahre zurückliegt, sind die Ausgaben für Fesseln, Nippelspangen und Co. hoch. „Im Vergleich zu 2019 wurden 28 Prozent mehr Produkte in dieser Kategorie verkauft“, so Midwood.

Mitbewerber EIS verzeichnet ebenso insgesamt eine gestiegene Nachfrage. Männer kaufen vor allem Masturbatoren, Frauen verwöhnen sich gerne mit Druckwellenvibratoren. EIS legt seit Jahren bei den Umsätzen zu.

In Österreich sind neben den großen Ketten aber auch einzelne lokale Anbieter zahlreich vertreten. Dazu gehören etwa die Wiener Shops S-World und „Liebenswert“ oder der Salzburger Erotik-Store Reiter. Leider musste die Branche aufgrund der Lockdowns im stationären Handel hohe Einbußen beklagen. „Wir sind aber optimistisch, dass es nach der Krise wieder bergauf geht und wir bald wieder das Niveau von 2019 erreichen. Das Interesse ist groß“, so Christian Reiter.

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(Bild: kmm)



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