Für die Touristiker ein Geldsegen, für unsere Spitäler die härteste Zeit des Jahres – die Wintersaison. Das bedeutet in allen Krankenhäusern Tirols deutlich mehr Verletzte. "Im Winter ist immer die Hölle los", bringt es Tilak-Sprecher Johannes Schwamberger auf den Punkt. "In der Klinik Innsbruck haben wir an Spitzentagen bis zu 250 Frischverletzte. Normal sind 200." Auf der Unfallambulanz sind daher auch mehr Ärzte im Einsatz: Acht statt nur fünf unter der Woche; sechs (und zwei in Bereitschaft) statt fünf an den Wochenenden. Zusätzlich ist die ganze Belegschaft auf Abruf, sollte eine Katastrophe eintreten.
In anderen Krankenhäusern ist die Situation gleich: In St. Johann, Kufstein und Zams herrscht für die Belegschaft bis Ende März Urlaubssperre. "Jeder wird gebraucht. Anders ist die Arbeit gar nicht zu bewältigen", erklärt Otto Kittel, Oberarzt im Krankenhaus Zams.
"Ende der Saison sind alle erschöpft"
Primar Robert Kadletz aus St. Johann ergänzt: "Bei uns müssen die Ärzte verstärkt 12-Stunden-Dienste machen. Das ist um ein Drittel mehr." Aus seiner Erfahrung weiß er: "Ende der Saison sind alle erschöpft und froh, dass es vorbei ist."
Bänderrisse im Knie, Brüche an Schenkeln, Wirbelsäule und Becken sind die klassischen Verletzungen. "Vermehrt treten heuer Knöchelbrüche auf. Das liegt an den neuen, breiten Skimodellen", erkennt Kadletz einen Verletzungstrend.
"Kampf" um Betten
Viele Unfälle bedeuten viele Operationen. Und die Patienten brauchen Platz. "Wir benötigen jetzt bis zu 90 Betten am Tag. Im Jahresschnitt sind es nur 50. Daher weichen wir auf andere Stationen aus", erzählt Primar Helmut Breitfuß aus Kufstein vom täglichen "Kampf" um Krankenbetten. Sogenannte Gangbetten konnten bisher aber in allen Spitälern vermieden werden.
von Manuel Diwosch, Tiroler Krone
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