Vierschanzentournee

Titelverteidiger Andi Kofler glaubt noch an seine Chance

Sport
31.12.2010 11:38
Eigentlich kann es ihm ganz recht sein, dass sich nun alles auf den überlegenen Oberstdorf-Sieger Thomas Morgenstern konzentriert. Andreas Kofler, Titelverteidiger bei der Vierschanzentournee, hat ein Absprungfehler im zweiten Durchgang am Mittwoch eine bessere Platzierung gekostet, dennoch darf man ihn nach Rang fünf und selbst mit 30,6 Punkten noch nicht abschreiben. Zu konstant war Kofler in bisher acht Weltcup-Springen.

Die Platzierungen 1, 4, 4, 4, 2, 4, 1 und 5 sprechen eine deutliche Sprache. Der zweifache Mannschafts-Olympiasieger und Olympia-Silbermedaillengewinner von der Großschanze 2006 kennt ja auch die Kehrseite der Medaille, war nach Turin lange Zeit weg von der Spitze. "Das stimmt, ich kenne die andere Seite auch. Man darf nicht sagen, ich muss aufs Stockerl hupfen. Da fehlt nicht viel und ich weiß, woran es liegt", bestätigte Kofler in Garmisch-Partenkirchen.

Kofler hat noch Luft nach oben
Natürlich habe Morgenstern schon einen schönen Vorsprung, "aber die Tournee wird zum Schluss abgerechnet. Wichtig ist es, gute Wettkampfsprünge zu machen". Befragt nach seinen Zielen für das Neujahrsspringen, lässt er sich im Gegensatz zu manch einem Kollegen doch auch zu einer ergebnisorientierten Wunschvorstellung hinreißen. "Ich bin bis jetzt nie schlechter als Fünfter gewesen, also würde ich sagen, unter die ersten Fünf." Kofler sagt aber auch: "Ich springe auf einem sehr guten Level und es ist noch nicht ausgereizt. Ich schaue mal, was ich aus mir noch herausholen kann."

Natürlich hat der 26-jährige Tiroler auch eine andere Version parat: "Ich habe eine Vorstellung von meinem Sprung in der Luft über dem Vorbau, in die Position will ich." Wie immer geht bei den Skispringern sehr viel über das Visualisieren.

Bekanntheitsgrad mit Tournee-Sieg enorm gestiegen
Kofler kann mittlerweile natürlich auch schon von einer ganzen Menge Erfolgserlebnissen zehren. Trotz aller Erfolge hat ihm vor allem der erste Gesamtsieg bei der Tournee 2009/10 einen enormen Bekanntheitsgrad gebracht, auf der Straße wird er oft erkannt. Was ihm einfällt, wenn er darüber nachdenkt? "Es ist schon ein Wahnsinn. Ich habe mir das nie träumen lassen, dass ich mit dem Skispringen einmal so weit komme."

Natürlich hatte er im Verlauf seiner Karriere nicht nur schöne Erfahrungen, vor allem wenn man den Platz an der Sonne dann wieder anderen überlassen muss. Nach einer sportlichen Talfahrt werde man sich wieder bewusst, was es einem wert ist. "Und wie gerne man das eigentlich tut. Es gibt Zeiten, da ist es zäh, und du ruderst genau gleich. Umso schöner ist es, wenn du aus dem Sumpf rauskommst."

Die seit Jahren mit Abstand beste Mannschaft gibt freilich auch viel Kraft und Rückhalt. Versucht Kofler, den Erfolg des gesamten Teams zu erklären, antwortet er so: "Ein Schlüssel ist, dass wir ein sehr gutes Mannschaftsklima haben. Dadurch fällt einiges leichter, wenn man miteinander unterwegs ist. In schwierigen Zeiten kann man wen anderen auch fragen."

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(Bild: KMM)



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