Wohnung in Flammen

Zwei Polizistinnen als Lebensretter bei Brand in Stans

(Bild: Feuerwehr Schwaz)

Mit dem Einsatz ihres Lebens sind am Freitag gegen 7.15 Uhr in Stans zwei Polizistinnen der Sektorstreife Schwaz und ein Nachbar zu Lebensrettern geworden. Eine Frau (79) und ihr Sohn (45) lagen bewusstlos in der Wohnung, die in Flammen stand und gefährliche Rauchgase entwickelte. Das mutige Trio zog die Opfer aus der Gefahrenzone.

"Zum Nachdenken hast du da keine Zeit mehr. Man handelt ohne zu zögern und will nur helfen. Man funktioniert einfach und will Menschenleben retten": So berichtet die Inspektorin Melanie Rauch (33) von ihrem beherzten und mutigen Vorgehen am Silvestermorgen, bei dem ihr Kollegin Revierinspektor Cornelia Ebner (30) sowie der Nachbar Elmar Gürtler (45) halfen: "Wir wurden zu einem Brand in Stans gerufen und waren noch vor der Feuerwehr dort. Aus dem Haus kam dichter Rauch aus dem obersten Stockwerk. Der Nachbar sagte uns, dass dort eine Familie wohnt. Wir liefen die Treppe hinauf, öffneten die unversperrte Türe, duckten uns und entdeckten auf dem Boden zwei Personen liegen. Wir haben sie aus der Wohnung gezerrt, ein Stockwerk tiefer getragen und in stabile Seitenlage gebracht. Wenig später waren Feuerwehr und Rettung da und kümmerten sich um die Opfer."

Katastrophe verhindert
Der Sohn hatte so wie die Mutter eine Rauchgasvergiftung erlitten und zudem so schwere Verbrennungen, dass er in die Klinik Innsbruck überstellt werden musste. Glück im Unglück hatte hingegen die Tochter der alten Frau – sie hatte sich selbst aus der Wohnung befreien können. Alle im Einsatz stehenden Feuerwehrmänner aus Stans und Schwaz dachten auch das, was der Staner Feuerwehrkommandant Martin Tipotsch ganz offen aussprach: "Ohne das mutige Trio hätte es sicherlich eine Katastrophe gegeben."

von Günther Krauthackl, Tiroler Krone
Bild: Feuerwehr Schwaz