Für Kriseneinsätze

180 Soldaten ab 2011 für EU-Battle-Group einsatzbereit

Österreich
30.12.2010 16:11
Österreich hält ab 1. Jänner 2011 rund 180 Soldatinnen und Soldaten für EU-Kriseneinsätze bereit. Die Bundesheersoldaten beteiligen sich mit niederländischen, deutschen, finnischen und litauischen Streitkräften an einer "EU Battle Group", teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Mit den Battle Groups (Kampfgruppen) will die Europäische Union kurzfristig auf Krisensituationen reagieren. Die Soldaten sollen sich an Rettungs- und Hilfseinsätzen beteiligen, aber auch friedenerhaltende und -schaffende Maßnahmen setzen.

Im ersten Halbjahr 2011 stellt Österreich eine gepanzerte Infanteriekompanie sowie Soldaten für Führungs- und Versorgungsaufgaben. Ausgerüstet unter anderem mit Mannschaftstransportpanzern "Pandur" sowie einem gepanzerten Hakenlastsystem zum Transport von Versorgungsgütern und Ausrüstungsgegenständen besteht die Truppe aus Soldaten der Kaderpräsenzeinheit des Jägerbataillons 17 (aus Straß in der Steiermark) und des Jägerbataillons 19 (aus Pinkafeld im Burgenland).

Logistik ab 2012 unter österreichischer Führung
In der zweiten Hälfte 2012 übernimmt Österreich die logistische Führung einer "EU Battle Group" und wird mit Deutschland, Tschechien, Kroatien, Irland und Mazedonien zusammenarbeiten. Als Beitrag wird das Bundesheer voraussichtlich eine gepanzerte Transportkompanie mit bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten stellen.

Die Battle-Group-Soldaten seien fünf Tage nach einer politischen Entscheidung abmarschbereit, heißt es in der Aussendung. Darin wird betont, dass der Einsatz österreichischer Soldaten auch die Zustimmung der Bundesregierung im Einvernehmen mit dem Hauptausschuss des Nationalrates voraussetzt. "Europa muss zum Schutz seiner Bürger sicherheitspolitisch handlungsfähig sein, deshalb halte ich die Battle Groups für sinnvoll und richtig. Europäische Sicherheit ist österreichische Sicherheit", sagte Verteidigungsminister Norbert Darabos.

Vorbereitungen laufen
Das österreichische Kontingent bereitet sich seit April auf einen möglichen Einsatz vor. So wurde die Verhandlungsführung mit Konfliktparteien, das Trennen von rivalisierenden Gruppen sowie die Evakuierung von Zivilpersonen geübt. Im Oktober trainierten die Soldaten zwei Wochen im belgisch-niederländischen Grenzgebiet, vor allem die Zusammenarbeit im internationalen Verband, mit Deutschen, Finnen und Niederländern.

Seit Jänner 2007 halten sich jeweils zwei Battle Groups pro Halbjahr einsatzbereit. Die zweite Gruppe im ersten Halbjahr 2011 wird von Schweden, Finnland, Norwegen, Estland, und Irland gebildet. Im Einsatzfall sollen die Soldaten bis zu 30 Tage selbstständig handlungsfähig sein, die Einsatzdauer kann auf bis zu 120 Tage verlängert werden. Die Gesamtstärke dieser Krisenreaktionskräfte wird zwischen 1.500 und 2.500 Soldaten betragen.

Neben einem Infanteriebataillon besteht die Battle Group aus Kampfunterstützungs-, Logistik- und Sanitätselementen. Je nach Einsatz kann diese noch um Marine- und Luftstreitkräfte sowie Spezialeinsatzkräfte ergänzt werden.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele