Ähnlich einem Spam-Filter oder einer Blacklist soll es möglich sein, bestimmte Produktkategorien oder Personen vom Verschenken auszuschließen. Über einen Software-Assistenten, den sogenannten "Gift Conversion Rules Wizard", sollen Nutzer beispielsweise festlegen können, keine Wollkleidung zu erhalten oder "alle Geschenke von Tante Mildred in einen Gutschein umzutauschen", zitiert die "Washington Post" aus dem zwölfseitigen Patentschreiben.
Der Absender selbst muss nicht einmal davon erfahren, dass sein Geschenk den Geschmack nicht getroffen hat. Dem Patent nach soll Nutzern die Möglichkeit eingeräumt werden, sich mit einer kurzen Nachricht für das Original-Präsent zu bedanken, sogar wenn es zuvor umgetauscht worden sein sollte. Alternativ könne der Versender aber auch darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sein Geschenk gegen ein anderes umgetauscht wurde.
Mit Hilfe einer solchen "Geschenk-Auslese" könnte Amazon jährlich Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Dollar einsparen, schätzt Analyst Carl Howe dem Bericht nach. Denn neben den Kosten für Verpackung und Zustellung sei vor allem der administrative Aufwand, den retournierte Geschenke mit sich bringen, enorm. Zudem könnten geöffnete Produkte oftmals nicht wieder an den Hersteller zurückgegeben werden und wenn doch, sei dies mit finanziellen Verlusten behaftet.
Auf Anhieb das Richtige zu Verschenken, könnte sich also für beide Seiten – Kunden und Online-Händler – lohnen, zumal laut Bericht aktuell ein Drittel aller online bestellten Waren retourniert wird. Schon jetzt mehren sich jedoch kritische Stimmen, wonach der "Geist des Schenkens" durch ein solches Verfahren verloren ginge. Noch ist unklar, wann Amazon seinen Geschenke-Filter zu starten beabsichtigt.
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