Übergriffe auf Kind

Belgien: Nobelpreiskandidat gesteht Missbrauch

Ausland
29.12.2010 14:17
In Belgien ist erneut ein Missbrauchsfall in der katholischen Kirche ans Licht gekommen. Der Geistliche und frühere Soziologie-Professor Francois Houtart hat den Missbrauch eines minderjährigen Familienmitglieds gestanden. Seine Friedensnobelpreiskandidatur ist damit hinfällig.

Der 85-Jährige, der in seinem Heimatland Belgien auch als der "Rote Priester" bekannt ist, hat sexuelle Übergriffe an seinem Cousin vor rund 40 Jahren öffentlich zugegeben. Dies sei ein "unbedachtes und unverantwortliches Verhalten" gewesen, sagte Francois Houtart der Tageszeitung "Le Soir" am Mittwoch.

Für Friedensnobelpreis vorgeschlagen
Houtart war aus den Reihen von Globalisierungskritikern für den Friedensnobelpreis 2011 vorgeschlagen worden, diese Kandidatur wurde allerdings schon zurückgezogen. Der Belgier gilt als einer der Initiatoren des Weltsozialforums, das vor knapp zehn Jahren als eine Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum gegründet wurde.

Cousin im Intimbereich berührt
Eine Cousine Houtarts hatte einer unabhängigen Kommission, die sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche Belgiens untersucht, den Vorfall gemeldet und von einer Vergewaltigung ihres Bruders gesprochen. Houtart gestand daraufhin gegenüber der Zeitung ein, seinen Cousin zweimal im Intimbereich "berührt" zu haben.

Nicht der erste Fall in Belgien
Mit dem Fall Houtart zieht der Missbrauchskandal in der katholischen Kirche Belgiens weitere Kreise. Im April war der Bischof von Brügge, Roger Vangheluwe, wegen sexuellen Missbrauchs seines Neffen zurückgetreten.

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