Da findet er sich auf einer Linie mit Ex-Hypo-Boss Wolfgang Kulterer, der immer wieder auf das enorme Wachstum der Bank nach seinem Ausscheiden 2006 hingewiesen hat. Das, so Kulterer, sei entscheidend für den Zusammenbruch gewesen.
"Man wollte die Bank aufblasen"
Als Beweis dient dem Ex-Banker ein von der BayernLB Ende 2007 erarbeiteter "Business Plan 2008 - 2010". Dieser sieht eine Verdoppelung der Bilanzsumme von 31 Milliarden auf knapp 60 Milliarden vor. "Dieser Businessplan wurde von der BayernLB mit ihrer Mehrheit im Hypo-Aufsichtsrat auch beschlossen", so Kulterer. "Man wollte die Bank offensichtlich auf Biegen und Brechen aufblasen."
Was vielleicht auch glücken hätte können – wäre nicht die weltweite Wirtschaftskrise dazwischengekommen, die den südosteuropäischen Raum besonders betroffen hat. In diesem Zusammenhang haben die Bayern nach Kulterers Meinung völlig falsch reagiert. Statt die Stopp-Taste zu drücken, habe man das Hochrisiko-Programm weiterverfolgt: "Die Bank wurde mit Vollgas an die Wand gefahren."
Kein armer Mann scheint Kroatiens Ex-Premier Ivo Sanader zu sein, der im Zusammenhang mit dem Aufstieg der Hypo in Kroatien noch einiges aufzuklären haben dürfte. Seine Kunstsammlung im geschätzten Wert von zwei Millionen Euro landete jetzt im Museum: Während Sanader in Salzburg in U-Haft sitzt, wurden aus seinem Haus in Zagreb von den Ermittlern Bilder und Pretiosen abtransportiert. Die Schätze soll als Sicherheit dienen, falls er verurteilt wird.
"Kärnten Inoffiziell" von Waltraud Dengel, "Kärntner Krone"
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.