Ehebruch enttarnt

Mann droht für Lesen von E-Mails der Ehefrau Haft

Digital
28.12.2010 11:09
Weil ein Computertechniker in den USA die E-Mails seiner Frau gelesen hat, droht ihm nun eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Nachdem er sie so beim Ehebruch ertappt hatte, beantragte er das Sorgerecht für den Sohn - woraufhin sie Anzeige erstattete, weil er sich in ihren Laptop gehackt haben soll.

Leon Walker aus Rochester Hills im US-Bundesstaat Michigan hatte seine damalige Frau Clara durch die E-Mails beim Ehebruch mit ihrem Ex-Mann ertappt, der sie vor den Augen ihres kleinen Sohnes misshandelt hatte. Aus diesem Grund suchte Walker um ein Notfalls-Sorgerecht für das Kind an - wodurch Clara Walker von der E-Mail-Spionage erfuhr.

Nun muss sich Leon Walker vor Gericht verantworten, weil er seiner mittlerweile geschiedenen Frau zufolge ihr Passwort ausspioniert oder überbrückt hat, berichtet die "Detroit Free Press".

Passwörter schlampig verwaltet?
Sie behauptet, sie allein habe Zugang zum fraglichen Laptop gehabt - er habe seine Kenntnisse als Computertechniker genutzt, um sie auszuspionieren. Walker hingegen behauptet, der Laptop sei von der ganzen Familie genutzt worden, er habe ständig darauf gearbeitet. Überdies habe seine Ex-Frau ihre Passwörter in einem Heftchen neben dem Notebook verwahrt. Von Hacken könne also keine Rede sein.

Anklage nach Gesetz gegen Identitätsdiebstahl
Zur Anwendung kommt nun ein Gesetz, das üblicherweise gegen Hacker, die heikle Informationen und persönliche Daten entwenden oder Identitätsdiebstahl begehen, eingesetzt wird. Ob es in diesem Fall überhaupt zu einer Verurteilung kommen kann, ist weiterhin fraglich - immerhin müssten dann sämtliche Eltern, die die Facebook-Aktivitäten ihrer Kinder über deren Passwörter überwachen, ebenfalls angeklagt werden, so ein Kritikpunkt.

Keine Reue
Die zuständige Staatsanwältin Jessica Cooper ist anderer Ansicht. "Dieser Mann ist ein Hacker", zeigte sie sich überzeugt. Der Zugang sei passwortgeschützt gewesen, Walker habe sich aufgrund seiner Fähigkeiten verbotenerweise Zugang verschafft. Walker drohen nun bis zu fünf Jahre Haft, dennoch zeigt er sich uneinsichtig: "Ich habe getan, was ich tun musste", sagte er gegenüber der "Detroit Free Press".

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