Wilde Diskussionen

Streit um Musifans – bei Events soll nun gespart werden

Kärnten
28.12.2010 18:20
Kärnten-Werber Christian Kresse ändert im Streit um Volksmusik-Events die Argumentation! Waren es bisher "unattraktive Gäste", fehlt jetzt das Geld. Kresse zur "Krone": "Wir begrüßen jede Veranstaltung, die die Bekanntheit Kärntens steigert. Aber wir werden aufgrund der Budgetreduktion Einsparungen bei Events vornehmen müssen." Landesrat Harald Dobernig wiederum fordert Tourismusreferent Martinz auf, Kresse einzubremsen.

Die Kärnten-Werbung hatte Volkmusikfans in einem neuen Markenhandbuch als "unattraktive Gäste", die "Qualitätsurlauber vertreiben" würden, bezeichnet (siehe Infobox).

"Ich kann die Analyse nicht schönen"
Tourismus-Landesrat Josef Martinz erklärt, dass er die Analyse im Markenhandbuch nicht "schönen" könne. "Diese Events bringen eben keine nachhaltige Wertschöpfung und müssen daher überprüft werden", so Martinz. Er erinnert daran, dass die "bescheidenen Tourismuszahlen für Kärnten das Ergebnis der Arbeit oranger und blauer Tourismusreferenten ist". Daran hätten noch so viele Events und Volksmusik-Veranstaltungen nichts geändert. "Kresse muss jetzt aufholen, wo diese Tourismusreferenten versagt haben", erklärte der ÖVP-Landesrat.

Kulturlandesrat Harald Dobernig (FPK) verteidigt hingegen die Kärntner Tourismuspolitik: "Der Silvesterstadl und die weiteren Volksmusik- und Schlagerfestivals sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Kärnten und mobilisieren Zehntausende Gäste im Jahr." Unverständlich sei es, dass Tourismusreferent Martinz den Chef der Kärnten Werbung decke, anstatt ihn einzubremsen, so Dobernig.

Auch Klagenfurts Tourismus-Stadtrat Herbert Taschek (ÖVP) distanziert sich von den Forderungen, die Kärnten-Werbung-Chef Christian Kresse und seine Berater aufgestellt haben und die von Tascheks Landesparteichef Josef Martinz gedeckt werden.

"Jeder gibt Hunderte Euros aus"
"Bei uns sind alle herzlich willkommen! Wir empfangen mit offenen Händen jeden Musikfan und heuer ganz speziell die Tausenden Gäste des Silvesterstadls", so Taschek. In der Landeshauptstadt sei derzeit – bedingt durch den Silvesterstadl – kein freies Zimmer zu bekommen. Und auch Kresses These, wonach diese Urlauber kein Geld ausgeben, unterstützt der ÖVP-Stadtrat nicht. "Da gibt jeder Hunderte Euros in der Stadt aus."

Empört ist auch die Pörtschacher Parade-Hotelierin Andrea Grossmann: "Die Kritik Kresses an der Volkskultur und an den Tourismusunternehmern ist unerhört, unakzeptabel und unqualifiziert!" Noch dazu, so Grossmann, von jemandem, der noch nie ein Hotel geleitet habe.

von Fritz Kimeswenger ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at

Braucht Kärnten wirklich keine Volksmusikfans? Abstimmung in der Infobox!

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele