Die 32-Jährige soll am 9. Juni im Einkaufszentrum Europark zugeschlagen haben. Während sich seine Mutter in einer Umkleidekabine befand, soll die Tirolerin das drei Monate alte Kleinkind aus einem Kinderwagen genommen und in einen mitgebrachten Maxi-Cosi gesetzt haben. Dem Baby wechselte sie dann laut Staatsanwaltschaft die Kleidung und fuhr zunächst in ihren Wohnort im Bezirk Kufstein. Auf der weiteren Reise wurde sie in Bayern festgenommen.
Frau laut Staatsanwalt zurechnungsfähig
Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagte zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig gewesen sei. Das Motiv für die Tat dürfte darin liegen, dass die Angeklagte ihren Freunden und ihrer Familie erzählt habe, schwanger zu sein und im April 2010 ihr Kind zu erwarten. Tatsächlich aber hatte die Angeklagte ein Kind verloren und dies ihrer Umgebung verheimlicht.
Anklage: "Deutlich über 50.000 Euro" veruntreut
Gegen die Frau war zum Zeitpunkt der Kindesentführung bereits ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Veruntreuung anhängig, auch diese Ermittlungen seien inzwischen abgeschlossen, hieß es. In der Anklage wird der Frau daher auch vorgeworfen, zwischen Sommer 2007 und 2009 "deutlich über 50.000 Euro" eines früheren Arbeitgebers veruntreut zu haben.
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