Ölpest in den USA
“NYT”: Alles, was schiefgehen konnte, ging auch schief
Laut "New York Times" funktionierten einige Schutzmechanismen nicht, manche wurden zu spät oder gar nicht aktiviert. Das Kommunikationssystem brach dem Bericht zufolge durch die Explosion zusammen, Warnhinweise wurden nicht bemerkt und Arbeiter in betroffenen Bereichen der Ölplattform reagierten unkoordiniert. In den neun Minuten nach der Explosion sei keine Warnung an die Besatzungsmitglieder gegangen, die zunächst nicht direkt betroffen waren, berichtete das Blatt. Viele Arbeiter hätten die Explosion erst durch eine Druckwelle bemerkt.
Ein Sicherheitssystem, 30 Knöpfe
Laut "New York Times" war die Besatzung der vom britischen BP-Konzern betriebenen Bohrinsel schlecht auf einen Ernstfall mit Explosionen, Bränden und einem kompletten Stromausfall vorbereitet gewesen. Die Arbeiter seien zudem durch das komplizierte Schutzsystem und die vielen Regeln gelähmt gewesen. So müsse etwa ein Sicherheitssystem allein durch 30 Knöpfe bedient werden. In einem Handbuch für die Arbeiter, das vom Bohrinsel-Besitzer Transocean herausgegeben wurde, wurden die Arbeiter laut der Zeitung einerseits zu schnellem Handeln aufgefordert, aber andererseits ermahnt, von Überreaktionen abzusehen.
Nach der Explosion am 20. April konnte das Leck am Bohrloch in der Tiefe des Ozeans erst drei Monate später geschlossen werden. In dem Zeitraum strömten gut fünf Millionen Barrel Öl in den Golf von Mexiko. Die US-Regierung hat BP zu Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.