Anruf beim Vater

Mutter entführt ihren Sohn (5) von Weihnachtsmarkt

Oberösterreich
23.12.2010 16:48
Eine 26-jährige Tschechin soll laut Polizei ihren fünfjährigen Sohn in Linz entführt haben. Beim gemeinsamen Besuch eines Weihnachtsmarktes am Mittwoch mit dem 36-jährigen Kindesvater sei die Frau mit dem Buben verschwunden. Mittlerweile hat sich die Verdächtige telefonisch beim Vater gemeldet.

Der Anruf kam laut Polizei vom Heimatort der Tschechin in der Nähe der polnischen Grenze. Das Sorgerecht für den Buben wurde 2008 in Österreich dem Vater zugesprochen, so Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Die tschechische Polizei wurde bereits informiert, dass gegen die Frau in Österreich wegen Kindesentziehung ermittelt werde.

Die Mutter werde wohl versuchen, ihre Rechte in Tschechien geltend machen, damit könnte es zum Stillstand in der Sache kommen. "Das ist eine schwierige Materie, die mit polizeilichen Mitteln nicht mehr zu klären ist", sagte der Sicherheitsdirektor. Die Entscheidung über das Sorgerecht werde die Gerichte beschäftigen.

"Entführung" bei Besuch in Linz
Die Mutter war zusammen mit ihrem Freund und ihrer Mutter - alle drei sind tschechische Staatsbürger - am Dienstag überraschend bei dem Vater des Buben im Bezirk Linz-Land aufgetaucht. Sie wollte ihn unbedingt vor dem Heiligen Abend sehen. Es wurde für Mittwoch ein gemeinsamer Besuch eines Weihnachtsmarktes in Linz vereinbart.

Als sich der Vater des Kindes dort mit der Großmutter und dem Freund der Mutter unterhielt, erklärte die 26-Jährige laut Sicherheitsdirektion, sie wolle noch mit dem Kleinen Spielzeug einkaufen. Tatsächlich dürfte sie aber zusammen mit dem Sohn in den Wagen ihres Freundes gestiegen und davongefahren sein.

Überraschte Angehörige
Der Kindesvater erstattete zusammen mit den zurückgebliebenen Angehörigen der Mutter Anzeige bei der Polizei. Die Großmutter und der Freund waren von der Aktion offensichtlich überrascht und fuhren mit der Bahn heim.

Weihnachten in der Tschechei
Das Kind, das in Tschechien keinerlei persönliches Umfeld hat, wird Weihnachten wohl im Ausland verbringen. Es sei denn, die Mutter lenke von sich aus ein. Es könnte auch sein, dass das Kind der dortigen Jugendwohlfahrt übergeben werde, so Lißl. Die Frau habe sich um ihren Sohn nie gekümmert, er habe beim Vater gelebt, sagte der Sicherheitsdirektor.

Erst kürzlich hatte ein Vater im Bezirk Vöcklabruck seine Kinder nach einem Ausflug nicht zur Mutter zurückgebracht.

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