Mega-Manöver Seouls

Zündelei auf der Korea-Halbinsel geht munter weiter

Ausland
22.12.2010 14:42
Wenige Tage nach Militärübungen nahe der strittigen innerkoreanischen Seegrenze will Südkorea eine groß angelegte Schießübung unweit der Landesgrenze zu Nordkorea abhalten. Das eintägige Manöver der Boden- und Luftstreitkräfte soll am Donnerstag in Pochon stattfinden, das nur etwa 20 Kilometer südlich der bewachten Grenze liegt. Es sei die bisher größte gemeinsame Schießübung, das Soldatenaufgebot werde so groß sei wie nie zuvor bei einem Manöver zu Friedenszeiten, teilte die Armee am Mittwoch mit.

Einen Monat nach dem Angriff Nordkoreas auf die grenznahe südkoreanische Insel Yeonpyeong im Gelben Meer will der Süden damit erneut militärische Stärke demonstrieren. Bei der Übung sollen neben Artilleriegeschützen auch Kampfjets und Panzer eingesetzt werden. Zudem begann Südkoreas Marine im Japanischen Meer ein dreitägiges Seemanöver zur Abwehr feindlicher U-Boote und Schiffe, das 100 Kilometer südlich der Seegrenze stattfindet. Sechs Kriegsschiffe nehmen daran teil.

Am Montag hatte Südkorea trotz massiver Drohungen Nordkoreas eine Schießübung auf Yeonpyeong veranstaltet. Das eineinhalbstündige Training verlief aber ohne Zwischenfälle. Befürchtungen, es könne möglicherweise zu einem bewaffneten Konflikt kommen, hatten sich dadurch wieder etwas gelegt. Allerdings befinden sich Südkoreas Streitkräfte weiter in Bereitschaft, um auf eventuelle Provokationen Nordkoreas vorbereitet zu sein. Sollte es zu einer ähnlichen Situation wie im Falle des Inselbeschusses kommen, "werden wir den Feind gründlich zurückschlagen", hieß es mit Blick auf die neue Schießübung aus Seoul.

Nordkorea bringt weitere Raketen in Stellung
Die südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo" berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass Nordkorea seit Anfang dieser Woche zur Verstärkung der Küstenartillerie im Westen weitere Boden-Luft- sowie Boden-Schiffs-Raketen in Stellung gebracht habe. Ähnliche Berichte hatte es in Südkorea bereits Ende November gegeben, als US-Streitkräfte und südkoreanische Einheiten ein gemeinsames Seemanöver im Gelben Meer veranstaltet hatten.

Am Dienstag hatte eine südkoreanische Kirche einen großen Christbaum aus Stahl direkt an der innerkoreanischen Grenze erleuchtet (siehe Infobox). Er steht auf einem Hügel und ist von nordkoreanischen Grenzdörfern aus zu sehen. Pjöngjang bezeichnete die Aktion als Propaganda. Die Illumination des Christbaums war indes nur mit Zustimmung der Regierung in Seoul möglich, was ein weiteres Signal dafür ist, dass Präsident Lee Myung Baks Regierung verstärkt auf Konfrontation setzt.

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