"Wir sind in Fernitz mit dem Firmenauto als vierter Wagen auf der Linksabbiegespur gestanden", schildert der Spengler Gottfried K. (53, Bild) aus Allerheiligen bei Wildon die Sekunden vor dem Albtraum: "Da ist uns ein Lkw entgegengekommen, bei dem sich seitlich die Kranstütze gelöst hat. Ich hab noch gehupt, aber das war wirkungslos."
"Hab mich instinktiv geduckt"
Die eineinhalb Meter lange, 200 Kilogramm schwere Kranstütze pendelte durch die Luft und krachte nur zehn Zentimeter hinter dem Kopf des Steirers durch das Autodach: "Ich hab mich instinktiv geduckt." Ehefrau Ingeborg ergänzt: "Es ist alles so schnell gegangen. Unser Fahrzeug ist links seitlich umgeworfen worden. Im Schock hab ich die Gurte gelöst - und bin leider auf meinen Mann gefallen, der eh schon eine Beule am Kopf hatte. Durch die geborstene Windschutzscheibe sind wir aus dem Wrack gestiegen."
Der Lkw-Lenker, ein 28-jähriger Knittelfelder, bemerkte den Defekt am Schwerfahrzeug erst viel später. Zuvor hatte die Kranstütze noch zwei weitere Autos seitlich aufgeschlitzt. In einem befand sich die 43-jährige Helga T. aus Wildon, im anderen die Grazerin Christa G. (33) mit ihren 22 Monate alten Zwillingen Michael und Eduard. Sie blieben unverletzt. Der Fernfahrer glaubt, dass die Sicherung defekt war. Ein Experte wird das prüfen.
Erst in der Nacht auf Mittwoch wurde Ingeborg Kaufmann, einer zweifachen Mutter, bewusst, wie knapp sie und ihr Mann dem Tod entronnen waren: "Ich bin schweißgebadet aufgewacht. Dass wir beide noch am Leben sind, ist für mich ein echtes Weihnachtswunder!"
von Manfred Niederl, "Steirerkrone"
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