Eine diesbezügliche Bitte des früheren bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber wurde hingegen von Sanader bestätigt. Stoiber habe ihn in einem Telefonat und in einem späteren persönlichen Gespräch gebeten zu intervenieren. Daraufhin habe er dem bayrischen Regierungschef erklärt, dass die kroatische Nationalbank unabhängig sei und er keine Möglichkeit habe, in die Entscheidungen einzugreifen, sagte Sanader. Einen Zusammenhang zwischen der Verleihung eines bayerischen Ordens durch Stoiber an ihn und dem Hypo-Verkauf sieht Sanander nicht.
Alle Vorwürfe abgeschmettert
Von österreichischer Seite habe es seiner Erinnerung nach übrigens keine Interventionen beim Verkauf der Hypo gegeben, mit Kärntner Politikern habe er keinerlei Kontakt gehabt. Den verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider habe er persönlich nie kennengelernt. Und mit der Entwicklung der Hypo habe er sich nicht beschäftigt - die früheren Hypo-Vorstände Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger habe er zwar getroffen, aber nicht näher gekannt. Dezidiert schloss Sanader auch die Annahme von Provisionen aus und bestritt den Vorwurf, kroatischen Unternehmern zu Hypo-Krediten verholfen zu haben.
Der kroatische Politiker bestätigte hingegen einen Kredit, den das kroatische Außenministerium 1995 von der Hypo bekommen hat. Die Summe von damals rund 140 Millionen Schilling habe man zum Aufbau des diplomatischen Netzes, wie zum Kauf von Botschaftsgebäuden, gebraucht, erklärte Sanader, der zu diesem Zeitpunkt stellvertretender Außenminister gewesen war.
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