Giftschlamm-Unglück

Ungarn: Sperre rund um Devecser aufgehoben

Ausland
21.12.2010 16:09
Die Sperre des ungarischen Dorfs Devecser ist nach knapp drei Monaten aufgehoben worden, wie der Sprecher des Roten Kreuzes Burgenland am Dienstag berichtete. Anfang Oktober hatte eine rote Giftschlammwelle die ungarischen Dörfer Kolontar und Devecser überflutet und Hunderte Häuser zerstört. Die Behörden hatten das Gebiet danach zur Sperrzone erklärt, jetzt feiern die Bewohner Weihnachten im Ort.

"Es gibt kein Einfahrverbot mehr in Devecser", berichtete der Sprecher des Roten Kreuzes Burgenland, Tobias Mindler, am Dienstag. Eine Akkreditierung für einen Besuch in dem ungarischen Ort sei nun nicht mehr notwendig. Dennoch seien noch immer viele Polizisten auf den Straßen unterwegs, "um Plünderungen zu verhindern" und um darauf zu achten, dass kein "Katastrophentourismus losbreche".

Ein Lkw mit Geschenken für die Kleinsten
Die Menschen, die zum Teil all ihren Besitz verloren haben, haben nun wieder "alles, was sie brauchen", so der Rotkreuz-Sprecher. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Mindler Weihnachtsgeschenke an die Kinder verteilt. Ein ganzer Lkw voll mit Packerln soll die Kleinsten unter den Opfern aufheitern.

Trotz der Geschehnisse der vergangenen Wochen und Monate herrsche bereits vorweihnachtliche Stimmung in Devecser, so Mindler. Die Wohnsituation solle sich für all jene, die ihre Häuser verloren haben, auch schon ein wenig bessern. Bis zu einem kompletten Wiederaufbau könne allerdings noch viel Zeit vergehen.

Rotes Kreuz bleibt noch einige Monate in Devecser
Die Kollegen des ungarischen Roten Kreuzes werden deshalb noch einige Monate in Devecser stationiert bleiben. "Dort gibt es ein Büro, wo die Leute hingehen und sagen können, was sie brauchen", erklärte er. Hilfsgüter werden in Hallen in Devecser und in Veszprem gelagert. Eine Lieferung Kühlschränke sei vor zwei Wochen zu den Giftschlammopfern gebracht worden. Weitere Elektrogeräte wie Staubsauger, Waschmaschinen und Öfen werden derzeit verteilt, so Mindler.

Seitens des Roten Kreuzes Burgenland sind die Hilfsaktionen und Lieferungen ins benachbarte Katastrophengebiet nun beendet. Sollten die ungarischen Kollegen allerdings Unterstützung brauchen, werde man wieder "schauen, ob wir helfen können oder nicht". "Wir sind auf Stand-by", so der Rotkreuz-Sprecher.

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