Courchevel-Slalom

Schild gewinnt klar vor Poutiainen und Maze

Sport
21.12.2010 13:49
Marlies Schild hat sich am Dienstag mit einer entfesselten Fahrt im zweiten Durchgang den Sieg im Slalom von Courchevel geholt. Die Salzburgerin, nach dem ersten Durchgang noch 0,11 Sekunden hinter Tanja Poutiainen Zweite, drehte im Finale richtig auf und verdrängte die Finnin schließlich um 0,78 Sekunden auf den zweiten Platz. Die Drittplatzierte, Tina Maze aus Slowenien, ist sogar schon 1,98 Sekunden hinter Schild.

Drei Wochen, nachdem sie in Aspen schon beim ersten Tor eingefädelt hatte, bewies Schild in Frankreich einmal mehr, dass sie derzeit die mit Abstand beste Slalomläuferin der Welt ist. Daran ändert auch der Ausfall von Olympiasiegerin Maria Riesch und von Weltcup-Leaderin Lindsey Vonn nichts.

Überlegen Bestzeit im zweiten Durchgang
Und das, obwohl Schild beim Einfahren einen kapitalen Sturz gebaut hatte und dabei auf die ohnehin schmerzende Schulter gefallen war. Derart gehandicapt ("Das hat mich verunsichert, es ist aber ganz gut gegangen") blieb sie im ersten, unverständlich eng gesetzten Lauf (23 Ausfälle) noch hinter Poutiainen. Im flüssigeren Finallauf war Schild dann nicht mehr zu halten. Mit überlegener Laufbestzeit - vor Schwester Bernadette - stürmte sie souverän zum zweiten Saisonsieg nach Levi und setzte sich nach drei Saisonslaloms auch wieder an die Spitze der Spezialwertung.

"Der zweite Lauf war selbst für mein Gefühl fast zu sehr am Limit", gestand Schild später im Ziel lachend. Dort gab sie auch zu, welch großer Stein ihr nach dem Blitz-Out von Aspen vom Herzen gefallen war. "Ich bin lange keinen Slalom gefahren und deshalb war mein Gefühl vor dem Rennen auch nicht so sicher", erzählte die Saalfeldenerin, die jetzt bei Freund Benjamin Raich im Pitztal wohnt.

Ob sie sich selbst in einer eigenen Liga sehe, wollte Schild nicht direkt beantworten. "Ich weiß es nicht. Ich habe einfach probiert, die Ski wie im Training laufen zu lassen und sowohl mit Hirn als auch mit Risiko zu fahren", sagte sie. Besonders getaugt hatte ihr die tolle Vorstellung ihrer Schwester Bernadette ("Marlies fährt Slalom in Perfektion"). "Da habe ich gewusst, dass auch ich ihn voll runterdrücken kann", erzählte Schild.

Vier ÖSV-Damen in den Top Ten
Vier von sechs ÖSV-Damen kamen in die Wertung, wobei Kathrin Zettel, Nicole Hosp und Bernadette Schild auf den Plätzen 5 bis 7 einen tollen Tag der Slalomdamen abrundeten. Vor allem Zettels Auftritt im ersten Slalom seit dem Weltcupfinale vergangenen März fiel beeindruckend aus. Ohne ihren groben Fehler im zweiten Durchgang hätte die mit hartnäckigen Hüftproblemen kämpfende Niederösterreicherin wohl gleich auf Anhieb das Podest geschafft.

"Der Schnitzer hat mich sicher einiges gekostet", war Zettel klar. In ihrem erst dritten Saisonrennen gelang ihr trotzdem die bisher beste Platzierung, das tat eine Woche vor den Heimrennen am Semmering besonders gut. "Ich bin toll wieder im Weltcup eingestiegen und hoffe sehr, dass es so weiterläuft", gab sich die 24-Jährige zufrieden. Zu Schild meinte sie: "Unbeschreiblich. Eine Fahrt, wie sie im Buche steht. Sie hat alles gegeben und alles ist aufgegangen."

Auch für Hosp geht die Rückkehr nach einjähriger Verletzungspause gut weiter. Zwei fünften Plätzen ließ die Tirolerin nun Rang sechs folgen. "Es war heute sehr schwer zu fahren. Aber insgesamt kann es gerne so weitergehen", sagte Hosp.

Vonn und Riesch ausgeschieden
Mit US-Girl Lindsey Vonn und der Deutschen Maria Riesch fielen die beiden im Weltcup dominierenden Läuferinnen aus, damit kommt Vonn in der Gesamtwertung mit drei Punkten Vorsprung (581:578) auf Riesch zu den Rennen am Semmering.

100.000 Euro Preisgeld
Im letzten Rennen vor dem Christkind fuhren die Damen nicht nur um Punkte, sondern auch um ein schönes Weihnachtsgeld. Die Veranstalter schütteten bei ihrer Rückkehr in den Kalender - das bisher letzte und einzige Rennen, einen Riesentorlauf, gewann 1979 Ingemar Stenmark - beachtliche 100.000 Euro Preisgeld aus. Alleine die Siegerin erhält mit 40.000 Euro das zweithöchste Saison-Preisgeld nach Zagreb.

Das Ergebnis

Rang

Name

Nation

 Lauf 1

 Lauf 2

    Zeit

 1

SCHILD Marlies 

AUT 

 48.38

 46.57

 1:34.95  Min.

 2

POUTIAINEN Tanja 

FIN 

 48.27

 47.46

 1:35.73

 3

MAZE Tina 

SLO 

 48.93

 48.00

 1:36.93

 4

PIETILÄ-HOLMNER Maria 

SWE 

 49.38

 47.82

 1:37.20

 5

ZETTEL Kathrin 

AUT 

 49.14

 48.07

 1:37.21

 6

HOSP Nicole 

AUT 

 49.63

 47.78

 1:37.41

 7

SCHILD Bernadette 

AUT 

 50.18

 47.31

 1:37.49

 8

MÖLGG Manuela 

ITA 

 49.10

 48.41

 1:37.51

 9

NOENS Nastasia 

FRA 

 48.64

 48.89

 1:37.53

 10

ZAHROBSKA Sarka 

CZE 

 49.22

 48.49

 1:37.71

 11

DÜRR Katharina 

GER 

 49.87

 47.92

 1:37.79

 12

RIESCH Susanne 

GER 

 49.59

 48.21

 1:37.80

 13

HÖLZL Kathrin 

GER 

 50.57

 47.56

 1:38.13

 14

BORSSEN Therese 

SWE 

 49.89

 48.25

 1:38.14

 15

GIUS Nicole 

ITA 

 49.74

 48.43

 1:38.17

 16

JELUSIC Ana 

CRO 

 49.87

 48.76

 1:38.63

 17

CURTONI Irene 

ITA 

 49.97

 49.17

 1:39.14

 18

HOLDENER Wendy 

SUI 

 51.24

 47.97

 1:39.21

 19

GRAND Rabea 

SUI 

 50.09

 49.15

 1:39.24

 20

BARTHET Anne-Sophie 

FRA 

 50.59

 48.67

 1:39.26

 21

MANCUSO Julia 

USA 

 51.27

 48.26

 1:39.53

 22

FERK Marusa 

SLO 

>

 49.00

 1:39.62

 24

PÜNCHERA Jessica 

SUI 

 51.12

 48.52

 1:39.64

 25

PERNER Nina 

GER 

 51.59

 48.13

 1:39.72

 26

SWENN-LARSSON Anna 

SWE 

 50.18

 49.69

 1:39.87

 27

CHMELAR Fanny 

GER 

 50.02

 50.12

 1:40.14

 28

FANCHINI Sabrina 

ITA 

 51.33

 48.99

 1:40.32

 29

FEIERABEND Denise 

SUI 

 51.02

 49.42

 1:40.44

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(Bild: KMM)



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