Seit 2006 unterwegs

Grazer “Globebiker” feiern Weihnachten in der Pampa

(Bild: APA/Schaudy)

Die beiden Grazer Weltumradler Philipp und Valeska Schaudy (Bild), die vor mehr als vier Jahren zu einer Welttour mit den Fahrrädern aufgebrochen waren, feiern Weihnachten 2010 in Argentinien. Mit rund 67.000 Kilometern auf den Tachos werden sie den Heiligen Abend in etwas anderer Form als in ihrer Heimat in einem Dorf in der mittelargentinischen Pampa verbringen.

Nach einer Arbeitspause im Sommer, die unter anderem den Zweck hatte, die Reisekasse wieder aufzufüllen, hatten die beiden Steirer ihre Südamerika-Etappe Anfang Oktober in Lima fortgesetzt. Durch Wüsten und über Pässe bis auf 4.528 Metern ("Zweimal haben wir auf 4.200 Metern übernachtet") vorbei am Titicacasee rollten sie nach Bolivien, wo sie in La Paz den ausgewanderten Weizer Paul, Besitzer der Restaurants "Vienna", besuchten.

Auf dem mit 10.000 Quadratkilometer größten Salzsee der Welt glitten sie "wie unwirklich dahin", um dann nach endlosen Pisten-Kilometern auf 4.000 Metern die Grenze zu Argentinien zu passieren. In Argentinien, konkret im Norden Patagoniens, wird der Weihnachtsbaum im Haus schon um den 8. Dezember herum aufgestellt. "Wir waren gerade zu Besuch bei einer Familie, da haben die beiden siebenjährigen Zwillinge Juan und Jose den Baum geschmückt. Das Bäumchen war aus Plastik und der Schmuck auch recht kinderfreundlich: Plastikkugeln und -sterne, also wurf- und beißfest, da die beiden noch eine dreijährige Schwester haben", berichten die beiden Globetrotter.

"Da wird geballert und gelärmt"
Am Heiligen Abend isst man hierzulande kalt, da es ja Sommer ist und vor allem im Norden mit um die 40 Grad ziemlich heiß. "Was uns sehr positiv auffällt: In Nord- und Mittelargentinien gibt es noch nicht den vorweihnachtlichen Kaufrausch und weder Plätze oder Straßen noch Geschäfte sind mit weihnachtlichem Ramsch aufgeputzt oder überladen." Weniger ruhig dürfte es am Heiligen Abend werden: "Da wir geballert und gelärmt. Es werden zu Weihnachten viel mehr Kracher und Raketen abgefeuert als zu Silvester." Valeska und Philipp wollen aus diesem Grund auch diese Zeit in einem größeren Dorf, in San Martin de los Andes, und nicht in einer der großen Städte verbringen.

Seit dem Start ihrer Welttour am 8. Oktober 2006 am Nordkap haben die beiden mittlerweile 67.000 Kilometer in Europa, Afrika, Australien, Asien und Amerika hinter sich gebracht. Die Panamerika-Etappe haben Valeska und Philipp im Mai 2009 von Anchorage in Alaska aus in Angriff genommen.