Schwere Vorwürfe

Weitere Anzeigen – Manegold unter Dauerbeschuss

Kärnten
19.12.2010 21:05
Für die angeschlagene Chefin der Spitalsholding "Kabeg", Ines Manegold, wird es immer enger. Am Sonntag kündigte LKH-Betriebsratschef Arnold Auer eine Klage gegen sie an, am Dienstag beginnt ein brisanter Arbeitsgerichtsprozess. Und die Korruptionsstaatsanwaltschaft erreichte eine neue Anzeige. Manegold schaufelt unterdessen Schnee.

Der Betriebsrat stellt Manegold mit einer sogenannten Unterlassungsklage eine teuflische Falle. Auer: "Wir fordern Manegold auf, es künftig zu unterlassen, Spione in LKH-Betriebsversammlungen zu entsenden." Klingt harmlos, ist es aber nicht.

Wann Manegold zurücktreten muss...
Wird die Kabeg-Chefin in diesem Verfahren als Zeugin geladen, muss sie unter Wahrheitspflicht aussagen. Und dann stellt sich die Frage, ob sie unter Eid die mehrmals öffentlich getätigte Behauptung, nichts von dem Spion gewusst zu haben, der im Oktober einer LKH-Versammlung beiwohnte, aufrecht hält. Betriebsratschef Auer: "Wir glauben ihr nicht. Sollte sich herausstellen, dass sie davon wusste oder den Spion sogar befürwortete, muss Manegold sofort zurücktreten."

Diese Bespitzelung steht auch im Zentrum des am Dienstag beginnenden Arbeitsgerichtsprozesses des gefeuerten Medizinischen Leiters des LKH, Matthias Angres, gegen die Kabeg. Sein Anwalt Gernot Murko soll Beweise haben, die ein Mitwissen Manegolds in der Spitzelaffäre belegen.

Kommunikation nur via "Facebook"
Zusätzlich gingen beim Rechnungshof und Korruptionsstaatsanwalt neue Anzeigen ein – wegen sündteurer Rechnungen für Münchner Anwälte, Berliner und Düsseldorfer Berater. Die Anzeiger: "Die Vergabegesetze und internen Richtlinien wurden dabei ignoriert." Was Manegold dazu sagt, ist unklar – von ihrer Pressereferentin zugesagte Rückrufe bleiben aus. Vermutlich ist die Kabeg-Chefin zu beschäftigt, denn auf "Facebook" schilderte sie am Sonntag ihre aktuelle Tätigkeit mit: "Schnee schaufeln."

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"

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