Ring zerschlagen

Drogendealer und 80 Konsumenten aufgeflogen

Steiermark
19.12.2010 17:33
Ein 19-jähriger Süchtiger hat der Polizei gestanden, dass er bereits als Achtjähriger begonnen hatte, Cannabis zu konsumieren. Der junge Mann ist einer von rund 80 Steirern, die von zwei Dealern aus Nigeria beliefert wurden. Fahnder aus Mürzzuschlag und Langenwang sprengten nun den Drogenring...

Die Beamten hatten bereits seit dem Vorjahr in diesem Fall ermittelt. Am 9. November klickten schließlich für einen in Graz wohnhaften Nigerianer (18) die Handschellen, zwei Tage später wurde sein gleichaltriger Landsmann, der in Mürzsteg lebte, in Vösendorf bei Wien verhaftet. Er war laut Polizei für den Heroinverkauf zuständig, sein Komplize handelte mit Drogen aller Art, hauptsächlich mit Marihuana. Das Duo befindet sich in Untersuchungshaft.

Von den 80 angezeigten Kunden waren vier auch als Subdealer tätig. Acht Abnehmer hatten im Mürztal eigene Hanfplantagen mit insgesamt 280 Pflanzen angelegt. Gegen zwei Subdealer wurde auch Anzeige wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Sozialleistungsbetrugs erstattet: "Sie sind zu diversen Ärzten gegangen, haben Rückenprobleme vorgetäuscht und sich dann schmerzstillende Medikamente verschreiben lassen. Die haben sie verkauft", erzählte ein Ermittler am Sonntag der "Steirerkrone". Um nicht aufzufallen, konsultierten sie nie denselben Arzt - insgesamt sollen es mehr als zehn Mediziner gewesen sein, die für sie Rezepte ausstellten.

Jüngster Abnehmer erst 14
Gesamt sollen in diesem Drogenring zehn Kilogramm Marihuana sowie Heroin, Kokain und eine Menge "berauschende" Medikamente verkauft und konsumiert worden sein. Auch Mephedron und Magic Mushrooms wurden geliefert. Der jüngste Abnehmer ist erst 14! Noch viel jünger war der heute 19-Jährige, als er - wie er erzählte - bereits mit acht Jahren zum ersten Mal zu Cannabis griff: "Seine Mutter war drogensüchtig. Mit diesem Vorbild ist es ihm gar nicht bewusst gewesen, dass er was Falsches macht. Das war für ihn ganz normal. Offenbar hat es ihm niemand verboten."

von Peter Riedler, "Steirerkrone"

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