Explosionsgefahr

300 Tonnen Feuerwerkskörper gelagert

Oberösterreich
18.12.2010 17:26
"Gefahr im Verzug!", hat der Entminungsdienst im Bezirk Vöcklabruck Alarm geschlagen. Mehr als 300 Tonnen Feuerwerkskörper lagerten laut Polizei ungesichert in Tiefgraben bei Mondsee. Und das am Gelände des obersten Pyrotechnikers Peter Schickl. Eine Explosion hätte vermutlich ein Inferno ausgelöst.

Eigentlich hätte der Großhändler neben einem Einkaufspark, einem Industriegelände und wenige Hundert Meter von Siedlungen entfernt nur kleine Mengen Schwarzpulver aufbewahren dürfen. Die Lagerbewilligung für pyrotechnische Gegenstände war im Juli 2009 abgelaufen.

"Selbst mit Bewilligung dürften wir Großhändler nur 5.000 Kilo lagern. Das ist nicht durchführbar, schon gar nicht vor Silvester", verteidigt sich Schickl. "Wir sind uns der Gefahr auch bewusst. Aber jeder Einzelhändler braucht jetzt seine Ware, da kommt einfach mehr zusammen."

Polizei ermittelt nach Anzeige
Ein Ex-Mitarbeiter hatte Anzeige erstattet. Jetzt ermitteln Landeskriminalamt, Staatsanwaltschaft Wels und BH Vöcklabruck. Polizeischüler wurden zur Inventur eingesetzt. Bilanz: mehr als 300 Tonnen Feuerwerkskörper. Genug für 375 Einzelhändler, die maximal 800 Kilo lagern dürfen.

Schickl sieht sich als Bauernopfer und hofft, dass sein Fall die "Gesetzgeber aufrüttelt und umsetzbare Vorschriften erlassen werden". Außerdem kämpfe er seit sechs Jahren um ein Feuerwerk-Großlager in Salzburg. Jetzt wird gegen den Gremialvorsteher der oberösterreichischen Pyrotechniker wegen des Verdachts der "vorsätzlichen Gemeingefährdung" ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

von Markus Schütz, "OÖ Krone"

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