Gefiederte Plage

Tauben gefüttert: Pensionistin droht Geldstrafe

(Bild: Andreas Graf)

Tauben werden in großen Siedlungsgebieten immer mehr zur Plage. In mehreren Kärntner Gemeinden besteht deshalb ein Fütterungsverbot; auch in Arnoldstein. Dort droht jetzt einer Vogelliebhaberin sogar eine Geldstrafe. Die Polizei hat ihr einen Strafzettel verpasst, weil Tauben vor ihrem Balkon Futter aufgepickt hatten.

Seit Jahren füttert die Arnoldsteinerin ihre gefiederten Lieblinge. Vor allem im Winter, wenn die Tiere unter dem Schnee kaum noch Nahrung finden. "Das Futter ist aber nur für die Singvögel", behauptet sie. Doch auch die Tauben haben sich die Leckerbissen natürlich nicht entgehen lassen.

Mehr als 100 Tauben belagern mittlerweile die Genossenschaftssiedlung, und es werden immer mehr. Das ärgert die Bewohner der Wohnanlage. Denn die Vögel verschmutzen Balkone und Wege. Eine Mieterin: "Das ist absolut unhygienisch und eine große Gefahr, vor allem für die Kinder."

Tauben vermehren sich rasant
Bürgermeister Erich Kessler hat deshalb im Sommer ein Fütterungsverbot verordnet: "Die Vögel vermehren sich ziemlich schnell. Die muss man nicht auch noch füttern. Wie sich in der Siedlung gezeigt hat, wird man die Tiere nicht mehr los, wenn sie sich einmal an einen Platz gewöhnt haben."

Man habe bereits versucht, die Vögel mit Hilfe einer speziellen Taubenabwehr auf dem Dach loszuwerden. "Aber die Vieher haben sich dann halt auf das Nachbarhaus gesetzt", ärgert sich der Gemeindechef.

"Ich kann ja gar nichts dafür"
Weil trotz Fütterungsverbots immer wieder beobachtet wurde, dass sich Tauben auf und unter dem Balkon der Pensionistin aufhalten, setzte es jetzt eine Anzeige. "Die Polizei war schon zweimal bei mir und hat mich verhört. Dabei kann ich ja gar nichts dafür. Ich habe schon länger kein Futter mehr für die Vögel hinausgetan", beteuert die Frau. Der Mieterin droht jetzt eine Geldstrafe. Wie hoch diese ausfallen wird, muss die Behörde entscheiden.

von Serina Babka, "Kärntner Krone"