Loveparade-Drama
Oberbürgermeister von Duisburg wird nicht angeklagt
Nach der Katastrophe vom 24. Juli mit 21 Toten hatten die Ermittler wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung ein Verfahren gegen Unbekannt eingeleitet und erklärt, erst wenn entsprechende Hinweise vorlägen, könne das Verfahren gegen bestimmte Verdächtige gerichtet werden. Laut der "Süddeutschen Zeitung" gehen die Ermittler davon aus, dass Veranstalter, Stadt und Polizei beim Genehmigungsverfahren, bei der Vorbereitung und schließlich bei der Durchführung der Loveparade gravierende Fehler gemacht haben.
In den Justizkreisen werde aber trotz der bevorstehenden Ermittlungen gegen konkrete Personen auf die Schwierigkeiten im weiteren Verfahren hingewiesen. Sauerland lehnt bis heute trotz Rücktrittsforderungen auch aus den eigenen Reihen Konsequenzen aus der Loveparade-Katastrophe ab.
Panikforscher warnte vor dem Tunnel
Inzwischen erhob der im Vorfeld der Loveparade als Experte für die Durchführbarkeit der Veranstaltung befragte Panikforscher Michael Schreckenberg schwere Vorwürfe gegen die Stadt Duisburg und den Veranstalter "Lovepant". Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" zitierte aus einer an die Staatsanwaltschaft gerichtete Stellungnahme von Schreckenbergs Anwalt, wonach Schreckenberg im Vorfeld gezielt Informationen vorenthalten wurden und eine kritische Planung offenbar nicht gewollt gewesen sei.
Außerdem habe der Physik-Professor wiederholt und nachhaltig vor dem Tunnel gewarnt, in dessen Umfeld es zu der Panik kam, bei der 21 Loveparade-Teilnehmer zu Tode kamen.
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