Pochten auf Scharia

Sittenwächter gingen um: Fünf Männer vor Gericht

Wien
10.03.2021 17:59

Sie wollten in ihrer Gesellschaft ein Scharia-konformes Verhalten durchsetzen, sagt die Staatsanwältin. Die fünf Tschetschenen seien dabei auch nicht vor Gewalt zurückgeschreckt. Vor allem junge Frauen aus deren Heimat seien - wie berichtet - aufs Korn genommen worden.

Als Verhaltensmaßstab sollen die fünf Männer im Alter zwischen 19 und 40 Jahren das „Adat“, das alte von der Scharia beeinflusste Gewohnheitsrecht, angesetzt haben. Sie betrieben einen Chat-Kanal und durchforsteten Social-Media-Kanäle von hier lebenden Tschetscheninnen. Wenn sie ein Foto, etwa im Bikini, fanden, schritten sie zur Tat: zuerst kam eine Abmahnung, später folgten Drohungen.

Opfer verprügelt
Ein Urlaubsfoto im Bikini konnte die gesellschaftliche Vernichtung in der Community bedeuten. Es wurden auch Handys abgenommen oder die Frauen verprügelt. In einem Fall war das Opfer ein Mann, der mit einer Tschetschenin befreundet war.

Zwei der Angeklagten bekannten sich schuldig, drei wollen von nichts wissen. Einer behauptet gar, er wollte über den „Moral-Chat“ junge Frauen kennenlernen. Es darf gelacht werden. Ein Angeklagter wurde zu 15 Monaten teilbedingt verurteilt. Gegen vier wird weiter verhandelt.

Peter Grotter
Peter Grotter
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