Zoll am Adventmarkt

Standlerin bot Krallen und Federn geschützter Tiere

Österreich
17.12.2010 18:43
Weihnachtsgeschenke der eher grausigen Art hat eine Standlerin auf einem Adventmarkt in Wien feilgeboten: Neben Steinen und Kristallen zählten auch Adler-, Bussard-, Habicht- und Falkenfedern, Schlangenhäute, Krokodilzähne sowie Puma- und Leopardenkrallen zum Angebot. Sie wurden am Freitag allesamt von der Zollbehörde beschlagnahmt.

Die Betreiberin des Verkaufstandes auf dem Weihnachtsmarkt am Spittelberg im siebenten Wiener Gemeindebezirk wurde strafrechtlich angezeigt. Die Verkäuferin hatte zudem keine der notwendigen Papiere für den Handel solcher Präparate bei sich, weshalb ihr nun zusätzlich Verwaltungsstrafen drohen können. Der Stand an sich durfte aber trotzdem offen bleiben.

Tierschützer gaben Tipp
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hatte die zuständige Wiener Magistratsabteilung 22 (Umwelt) auf den Fall aufmerksam gemacht. Beamte der Zollbehörde beschlagnahmten am Freitag dann zahlreiche Tierfedern und Krallen, die dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen, der Vogelschutz-Richtlinie der EU sowie den entsprechenden österreichischen Gesetzen widersprechen, berichtete Vier-Pfoten-Sprecherin Nunu Kaller.

"Der Handel mit Produkten oder Körperteilen artgeschützter Tiere ist verboten", so Vier-Pfoten-Geschäftsführerin Johanna Stadler. Es sei daher unerklärlich, wie dieser Stand eine Genehmigung zum Verkauf dieser Waren von der Stadt Wien bekommen hätte.

Marktamt weiß vorab nicht, was genau verkauft wird
Marktamtsprecher Alexander Hengl verwies darauf, dass Adventmärkte in Wien größtenteils als Anlassmärkte genehmigt werden. "Vorweg haben wir keine Information, was dort genau verkauft wird", erklärte Hengl. Lediglich werde gesetzlich grob eingegrenzt, dass auf Weihnachtsmärkten beispielsweise mit Süßwaren, Christbaumschmuck sowie anlassbezogenen Geschenken und kunstgewerblichen Gegenständen gehandelt werde.

Zudem bedürften Weihnachtsmärkte auf privatem Grund, wie etwa am Cobenzl, keiner Genehmigung vom Marktamt, sondern würden als Veranstaltung bei der Magistratsabteilung 36 für Gewerbeangelegenheiten angemeldet.  Der betroffene Markt am Spittelberg befindet sich jedoch auf öffentlichem Grund. Die stichprobehaften Kontrollen des Marktamts auf Weihnachtsmärkten betreffen aber vorrangig die Gastronomiestände.

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