Für die Patientenvertretung der Linzer Arbeiterkammer ist diese "Spritzen-Affäre" keine große Überraschung: Die Patientenvertretung muss sich regelmäßig um Landsleute kümmern, die vom Arzt zu wenig oder gar nicht über die Risiken durch eine Injektion aufgeklärt wurden. So bekam ein älterer Mann aus Neuhofen an der Krems als Entschädigung für einen Spritzenabszess mit einer Blutvergiftung 12.000 Euro Entschädigung zugesprochen, einem Gmundner wurde seine verletzte Vene mit 2.700 Euro abgegolten.
Ein Schlaglicht auf die üble Praxis in so manchen heimischen Ordinationen wirft auch der aktuelle Fall einer 22-jährigen Linzerin: Sie landete mit einer Schlafmittelvergiftung im Spital der Linzer "Liesln", weil sie sich laut eigener Angabe von einem Homöopathen in einem Einkaufszentrum "Vitamine" spritzen ließ.
"Sollten sich die betroffene Patienten an uns wenden, so wird sofort gegen den Arzt ein Disziplinarverfahren in Gang gesetzt. Das kann von einer Abmahnung bis zum Verlust der Zulassungsberechtigung führen", erklärt Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer. "Zusätzlich kann der Landeshauptmann in besonders dringenden Fällen dem Arzt oder der Ärztin vorübergehend die Berufsberechtigung entziehen." Das habe aber eher Seltenheitswert.
Kronen Zeitung
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