Keine Untersuchungen

Wenn der Schularzt zu lang Pause macht

Tirol
10.03.2021 13:00
Es gibt keine schulärztlichen Untersuchungen im Pandemiejahr, schlägt Neos-Chef Dominik Oberhofer Alarm. Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen leide massiv.

Laut österreichischem Schulunterrichtsgesetz sind Schülerinnen und Schüler verpflichtet, sich einmal im Jahr einer schulärztlichen Untersuchung zu unterziehen.  Das ist aber nicht überall möglich. „Schuld ist ein Mangel an Schulärztinnen und -ärzten, auf den wir schon seit Jahren hinweisen“, betont Dominik Oberhofer, Neos-Chef und pinker Bildungssprecher.

Fataler Mangel
Dieser Mangel an ärztlichem Personal an den Schulen sei aus vielerlei Gründen fatal: „Neben der physischen Gesundheit spielen Schulärzte auch eine große Rolle in Sachen psychischer Gesundheit der Kinder: Mobbing oder Gewalt ist auch in Tirol ein großes Thema. Die Routineuntersuchungen stellen vor allem für Kinder aus bildungsfernen Familien die einzige Gesundheitskontrolle dar. Experten befürchten aufgrund der Corona-Pandemie einen Anstieg der körperlichen und sexuellen Gewalt. Ohne die schulärztlichen Untersuchungen bleiben auch mögliche Spuren von Misshandlungen meist unentdeckt.“

Befürchtung besteht
Die Neos wollen mittels dringlichem Antrag in der kommenden Landtagssitzung diesem Missstand endlich ein Ende bereiten. Denn es sei zu befürchten, dass auch zahlreiche körperliche Schulreifeüberprüfungen für das kommende Schuljahr entfallen werden.

Sechs-Punkte-Plan
Diese Initiative ist aber nicht die einzige: Mit einem weitere fünf Punkte umfassenden Maßnahmenpaket zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen soll die Landesregierung wachgerüttelt werden.

„Die Kinder brauchen jetzt unsere Hilfe!“
Studien wie zuletzt von der Donau-Universität Krems zeigten dramatische Entwicklungen: „50% der jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren in Österreich leiden an depressiven Verstimmungen, Angstsymptomen oder Schlafstörungen. Wenn jedes sechste Kind über 14 mittlerweile Gedanken hat, sich umzubringen, dann muss uns das Heute alarmieren und nicht erst dann, wenn es zu spät ist“, sagt Oberhofer.

Bestehendes System fit für die Zukunft machen
Das bestehende System in Tirol funktioniere mehr schlecht als recht. „Es braucht mehr Unterstützung, mehr Hinsehen und vor allem mehr Aktivität von der Politik und unmittelbar politische Entscheidungen! Deswegen legen wir gemeinsam mit Prof. Andreas Conca, dem Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Südtirol, im Landtag einen konstruktiven Fahrplan vor!“

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