Fusion im 3. Lager

FPK und FPÖ loben sich nach einem Jahr Kooperation

Kärnten
17.12.2010 16:57
Voll des Lobes - vor allem für sich selbst - sind FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und FPK-Obmann Uwe Scheuch anlässlich ihres Jahrestages der blauen Kooperation gewesen. Vor einem Jahr hatte sich die FPK vom BZÖ in Kärnten abgespaltet und war zur Bundes-FPÖ "zurückgekehrt".

Strache und Scheuch fanden am Freitag bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt nur positive Worte zur Zusammenarbeit. "Das Dritte Lager gehört zusammen", sagte Scheuch. "Kärnten ist das Beispiel dafür, dass man den rot-schwarzen Proporz überwinden kann", meinte Strache.

Und genau dieses Ziel wolle man gemeinsam erreichen, betonten Strache und Scheuch. Die Bundespräsidentenwahl im Frühjahr sei ein erster erfolgreicher Schritt in diese Richtung gewesen, bei der nächsten Nationalratswahl strebe man die Nummer eins an. Man werde sich "strukturell und organisatorisch optimieren", kündigte Strache an, auch die Inhalte sollen vertieft werden.

Mittlerweile auch FPÖ Kärnten im Boot
In Kärnten ist die personelle Verflechtung zwischen der FPK und der übrig gebliebenen FPÖ-Landesgruppe laut Scheuch erfolgreich und bereits sehr weit fortgeschritten. "Das funktioniert bis hin auf die Gemeindeebene."

Der geschäftsführende FPÖ-Landesparteiobmann Christian Leyroutz konzedierte, dass es anfangs große Vorbehalte gegen die Rückkehr der wieder blau gewordenen Kärntner Orangen gegeben habe, doch nun würden alle die Zusammenarbeit begrüßen. Zur Zukunft meinte Leyroutz: "Die FPÖ-Landesgruppe bleibt vorerst bestehen."

Ideale Haiders von BZÖ "verraten"
Einige abfällige Bemerkungen gab es zum BZÖ. Dieses sei im Parlament nicht paktfähig, außerdem sei "ein tiefer Riss" ersichtlich, konstatierte Strache, der Zerfallserscheinungen beim Bündnis ortet. Mit dem Einschlagen einer wirtschaftsliberalen Linie hätten die Orangen außerdem die Ideale des Gründers Jörg Haider verraten.

BZÖ macht "Gegenveranstaltung"
Auch das BZÖ hielt seinerseits aus dem gegebenen Anlass ein Veranstaltung ab, in der es Bilanz zog und nicht mit Kritik an FPK und FPÖ sparte: "Der Mandatsraub der Gebrüder Scheuch am Kärntner Wähler hat dem Image Kärntens massiv geschadet", so BZÖ-Bündnisobmann Josef Bucher.

Für das BZÖ sei die Abspaltung der FPK jedoch von Vorteil gewesen, denn vor einem Jahr sei das BZÖ in Umfragen bei rund zwei Prozent gelegen, heute zwischen fünf und neun. "Die FPK konnte den neuen rechtsliberalen Weg des BZÖ nicht mittragen, aber Österreich braucht keine vierte Linkspartei, sondern eine neue bürgerliche Kraft", meinte Bucher.

Auch Bucher brachte Jörg Haider ins Gespräch, sah die Situation dabei jedoch natürlich etwas anders: "Der Stolz der Kärntner, wie er unter Jörg Haider vorgeherrscht hat, ist durch die FPK verloren gegangen. Es ist Zeit, diesen Stolz wieder herzustellen, indem wir Kärnten wieder zu einem Vorzeigebundesland aufbauen."

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