Sepp-Kröll-Interview

Hinterglemmer Bergbahnen feiern 60. Geburtstag

Salzburg
17.12.2010 11:20
Die Bergbahnen Hinterglemm feiern ihren 60. Geburtstag. Dass Stars wie Nena, Kim Wilde, DJ Ötzi und David Hasselhof zum Gratulieren kommen, ist toll für die Stimmung. Doch die wahren Stars sind andere: Jene Bauern, die sich 1950 zusammengetan und alles riskiert haben. Sepp Kröll im Interview.

"Krone": Herr Kröll, was verbindet Sie mit den Hinterglemmer Bergbahnen?
Sepp Kröll: Ich bin seit 1987 Geschäftsführer, doch die Verbindung reicht viel weiter zurück. Mein Vater Sepp sen. war der erste Geschäftsführer, schon als Bub waren daher die Hinterglemmer Bergbahnen immer ein wichtiger Teil der Familie.

"Krone": Alles begann 1950 mit einer großen Pionierleistung?
Sepp Kröll: Ganz genau. Einige Bauern haben viel riskiert und die Gesellschaft gegründet. Zum Beispiel waren Theresia Gensbichler und dann ihre Tochter Marianne Egger dabei.

"Krone": Zwei besondere Frauen?
Sepp Kröll: Auf jeden Fall. Damals haben sie gerade das jetzige Hotel Theresia gebaut. Sie mussten ein Jahr stoppen, weil das Geld nicht für beides, den Bau und den Lift, ausreichte. Ein Beispiel wie sehr die Bergbahnen den Hinterglemmern am Herzen gelegen sind und wie alle zusammen geholfen haben.

"Krone": 1955 kam es dann zu einer Art zweiten Gründung?
Sepp Kröll: Beteiligt waren viele Bauern, die Gemeinde und ein einziger Wiener. Dazu gehörten Sepp Kröll, Hans Kröll, Toni Schwabl, Josef Rainer als Bürgermeister, Joachim Mitterer, Konrad Schwabl, Hans Riedlsperger, Hans Feiersinger, Hans Hasenauer, Hans Gensbichler, Anton Enn, Alexander Gensbichler, Jakob Schwabl und der Wiener Jakob Fitscher.

"Krone": Alles sehr bekannte Namen in Hinterglemm...
Sepp Kröll: Ja, das waren unsere Väter und Großväter. Irgendwie war der ganze Ort involviert und wir als Buben auch schon.

"Krone": Sie haben sozusagen die Lifte im Blut?
Sepp Kröll: Viele Beschlüsse wurden in unserem Haus gefasst. Als Bub teilte ich die Post für die Gesellschafter aus und in der Hauptschule musste ich über mein schönstes Weihnachtserlebnis schreiben, es ging natürlich um den Liftbau.

"Krone": Der damals unvorstellbar schwierig war...
Sepp Kröll: Die Stützen wurden mit Pferden hinauf gezogen. Der Beton für die Fundamente kam mit Kübeln auf den Berg. Bei unserem hochmodernen Betrieb kann man sich das nicht mehr vorstellen, aber ich weiß es noch.

"Krone": Was waren für Sie die wichtigsten Stationen?
Sepp Kröll: 1959 der "Gipfelsturm" auf den Zwölfer, 1987 die erste Beschneiungsanlage und 1989 der Bau der Zwölfer Nordbahn, sie hat die Hinterglemmer Runde erschlossen.

"Krone": Und Sie selbst fahren am liebsten wo Ski?
Sepp Kröll: Auf der Zwölfer Nord!

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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