Kuriose Streikfolgen

Sonntagsblätter in Griechenland schon am Freitag verkauft

Die Streiks in Griechenland nehmen momentan kuriose Ausmaße an. Nicht nur dass die Journalisten ihre Arbeit niedergelgt haben, haben sie jetzt auch noch die Sonntagszeitungen am Freitag herausgebracht. Nun gibt es in Griechenland keine Nachrichten mehr - und das soll auch bis Sonntagmorgen so bleiben.

Die Proteste gegen die Sparpolitik in Griechenland dauern weiterhin an. In Radio und Fernsehen gibt es seit 6 Uhr Ortszeit keine Nachrichten mehr und die Sonntagszeitungen erschienen bereits am Freitag in einer Notausgabe.

Die Journalisten machen mit ihrer Arbeitsniederlegung auf die zum Teil dramatische Lage in der griechischen Presse aufmerksam. Zahlreiche Medien hatten in den vergangenen Tagen Dutzende Journalisten und Techniker entlassen. Die schwere Finanzkrise hat auch die griechischen Verlage erreicht. Die Werbeeinnahmen sind nach Angaben des Verbandes der griechischen Zeitungsverleger in den vergangenen zwei Jahren um etwa 50 Prozent zurückgegangen.

Busfaher und Zugführer schließen sich den Journalisten an
Auch die Busfahrer und Zugführer protestieren gegen die harte Sparpolitik, die auf Druck der EU durchgesetzt wird. Der Reformplan der Regierung für den öffentlichen Nahverkehr sieht unter anderem vor, die Gehälter der Beschäftigten um bis zu 25 Prozent zu kürzen. Deshalb sollen die Öffis auch am Freitag wieder fünf Stunden still stehen.

Am Donnerstag hatte bereits ein 24-stündiger Ausstand der Verkehrsbetriebe für große Probleme gesorgt. Der komplette Stillstand von U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen hat zu gewaltigen Staus geführt.

Auschreitungen forderten Verletzte
Außerdem ist es bei den landesweiten Streiks in Athen und Thessaloniki am Donnerstag zu heftigen Ausschreitungen gekommen, bei denen mehrere Menschen leicht verletzt und Dutzende Autos, Motorräder und Schaufenster zerstört worden sind.