Völlig entmachtet

LKH-Direktoren werden an kurzer Leine gehalten

Kärnten
17.12.2010 10:11
Die Betriebsdirektoren der fünf Landesspitäler sind hoch bezahlte Manager – selbstständig handeln dürfen sie kaum mehr. Das besagen schriftliche Anweisungen von Kabeg-Chefin Ines Manegold und die neuen Geschäftsordnungen. Manegold selbst kommt durch umstrittene Auftragsvergaben immer mehr unter Beschuss.

Bereits am 30. September zog Manegold alle Macht an sich. Schriftlich klärte sie die LKH-Direktoren auf, dass diese keinerlei personelle Entscheidungen mehr treffen, keine firmenmäßigen Zeichnungen und keine Rechtsgeschäfte über 70.000 Euro abschließen dürfen. Dies "bleibe dem Vorstand vorbehalten", formulierte Manegold und meinte damit unmissverständlich und eindeutig sich selbst.

Der Chef der neuen Kabeg-Expertenkommission, Albert Kreiner, zu den Vorwürfen der totalen Machtübernahme durch die deutsche Managerin: "Diese Anweisung wurde gelockert. In den Grundzügen ist die darauf beruhende Geschäftsordnung für die LKH, die jetzt erlassen wurde, aber gleich." Will heißen: Selbst die simple Einstellung einer Reinigungskraft kann ein Direktor eines Kärntner Landesspitals nicht mehr allein entscheiden.

Manegold unter Polit-Beschuss
Unterdessen kommt Manegold wegen ihrer Auftragsvergaben unter Polit-Beschuss. Gesundheitsreferent Peter Kaiser (SPÖ) fordert sie auf, endlich vollständige Listen mit Rechnungen für Beratungsleistungen vorzulegen. Wie berichtet, wurde ein Bischoffshausen-Relief, das nicht der Kabeg gehört, mit Spitalsgeld renoviert und Agentur-Aufträge gingen nach Deutschland. Peter Kaiser will wissen: "Wie viel Geld versickert wofür in der Kabeg?"

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"

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