Reperaturservice

Rätsel um “Geister-Projekt”: Wohin flossen 100.000 € ?

(Bild: © 2010 Photos.com, a division of Getty Images)

Wirbel um ein von allen Gemeinden finanziertes und der EU gefördertes "Geister-Projekt" im Bezirk Villach! "Reparegio" kostete bisher 100.000 Euro und sollte Überblick über Handwerksbetriebe geben, die Reparaturen aller Art durchführen. Doch weder merken die Betriebe einen Nutzen noch nützen es die Bürger.

Der Afritzer Bürgermeister Maximilian Linder schüttelt den Kopf: "Die Gemeindekassen sind staubtrocken, aber dafür müssen wir mitzahlen. Nicht einmal eine Kontrolle wird uns gestattet." Vor einem Jahr startete die "Stadt-Umland-Kooperation" des Bezirkes Villach "Reparegio". Ein Verein namens "Ressourcen Management" (RMA) wollte ein System aufbauen, das den Bewohnern einen Überblick über die Reparaturmöglichkeiten für Geräte, Textilien, Möbel und mehr bietet.

Die Umsetzung ist kurios: Die Reparaturhotline ist nur Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 12 Uhr besetzt, viele Betriebe sahen bisher nicht einen einzigen Kunden. Richard Obernosterer von RMA: "Der Aufbau eines solchen Systems ist ja zeitaufwändig. Wir planen neue Seminare mit den Betrieben."

"Die Strukturen werden aufbereitet"
Villachs Stadträtin Hilde Schaumberger von der Umland-Kooperation meint, dass jetzt einmal "die Strukturen aufbereitet werden." Letztlich solle etwa ein Arriacher sein defektes Bügeleisen zur Abgabestelle beim Schmied in Feld am See bringen, und der das Gerät zum teilnehmenden Elektriker in Bad Bleiberg liefern.

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"