Schlimmer Verdacht

Fleischhauer soll als Wilderer Wirte in OÖ versorgt haben

Österreich
16.12.2010 09:38
In der oberösterreichischen Kurstadt Bad Ischl brodelt die Gerüchteküche: Der Fleischermeister eines Supermarkts steht im Verdacht, seit Jahren als Wilderer die Fleischtöpfe der heimischen Gastwirte beliefert zu haben. Pikant: Der Beschuldigte ist selbst Jäger. Am Mittwoch begutachteten Weidmänner am Ischler Posten beschlagnahmte Trophäen, nachdem der Verdächtige zuvor bei einer Verkehrskontrolle quasi auf frischer Tat ertappt worden war.

Allein in der heurigen Saison sollen offiziell im Bezirk Gmunden fünf bis sechs Stück Wild illegal geschossen worden sein. So wurde beispielsweise zwischen 3. und 5. November 2010 im Forstrevier Lauffen vermutlich mit einer Kleinkaliberwaffe auf einen dreijährigen Hirsch geballert. Dabei zersplitterte der Knochen eines Vorderlaufes. Der verendete Rothirsch wurde von Spaziergängern aufgefunden.

Frisch erlegter Gamsbock im Kofferraum
Die Ischler Jägerschaft hat seit Jahren einen der Ihren im Visier. Doch obwohl viel gemunkelt worden ist, konnte bisher niemand dem Beschuldigten etwas nachweisen. Das hat sich nun geändert: Als der Mann am Wochenende bei einer Verkehrskontrolle auf der Salzkammergut Straße den Kofferraum öffnen musste, fanden die Beamten darin einen toten Gamsbock und eine speziell umgebaute Waffe. Nach anfänglichem Leugnen gestand der Fleischhauer, dass er das Tier bei Unterburgau im Salzburger Flachgau erlegt hatte.

Trophäen, Fleischstücke und Schusswaffen
Bei einer Hausdurchsuchung sollen dann auch noch mehrere Trophäen und Fleischstücke, aber auch Schusswaffen beschlagnahmt worden sein. Laut Insidern soll der verdächtige Fleischermeister - für ihn gilt natürlich die Unschuldsvermutung - sogar Gastwirte mit frischem Wildbret versorgt haben.

Der Mann soll laut Sicherheitsdirektion Oberösterreich bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt werden, sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind. Auf Eingriffe in fremdes Jagd- oder auch Fischereirecht stehen bis zu sechs Monate Haft. Bei hohem Schaden sind es sogar bis zu drei Jahre.

Kronen Zeitung und krone.at

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele