"Bleibende Schäden"

OÖ: 27-Jährigem aus Eifersucht ins Gesicht geschossen

Österreich
17.12.2010 12:52
Das Motiv für die Bluttat von Kirchschlag in Oberösterreich - eine 22-Jährige hat am Mittwoch ihrem Lebensgefährten mit einem Schrotgewehr ins Gesicht geschossen - dürfte Eifersucht gewesen sein. Falls der 27-Jährige überlebt, wird er trotz aller Kunst der Ärzte entstellt bleiben und Hirnschäden davontragen. Ihm fehlt das halbe Gesicht, Kugeln stecken im Gehirn, so die Ärzte.

Die 22-Jährige sitzt wegen des Verdachts des versuchten Mordes in U-Haft. Die Ex-Security-Mitarbeiterin war laut Polizei selbst über das Ausmaß der Verletzung geschockt und ist psychisch schwer angeschlagen. Die Verdächtige habe gestanden, während eines Streits - es soll um Eifersucht und die Lügerei des 27-Jährigen, der aus St. Aegidi stammt, gegangen sein - zur ungeladenen einläufigen Schrotflinte gegriffen zu haben.

"Sie gibt an, dass sie Platzpatronen laden wollte", so Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Doch dann war normaler Schrot in der frei erhältlichen Waffe. Das Gewehr habe sie aber laut Lißl "nicht kurzfristig und aus Rachegelüsten", sondern bereits vor längerer Zeit erworben.

"Er hat immer irgendwelche Geschichten erzählt, die nicht glaubhaft waren", sagt der Vater der Verdächtigen, der seine Tochter jedoch nicht in Schutz nehmen will. "Sie waren für mich kein Paar, und er war jetzt auch sechs Wochen weg. Zu mir kamen sie immer um Geld." Im Finanziellen sieht der Vater auch ein mögliches Motiv: "Wegen Geld wurde auch gestritten. Vielleicht war das der Auslöser."

Opfer noch in Lebensgefahr
"Der Schuss muss in der Nähe des Mundes gefallen sein. Der Oberkiefer, die Nase und linke Augenhöhle sind völlig zerstört und die Schädelbasis vorne fehlt. Außerdem ist der vordere Bereich des Gehirns von Kugeln durchsiebt", sagt Primar Michael Malek (Bild) vom AKh Linz, der dem Schussopfer in einer zweistündigen Notoperation vorläufig das Leben rettete (siehe Interview in der Infobox).

Erst seit Kurzem wohnte der 27-Jährige in dem kleinen Haus in Kirchschlag, das die 22-Jährige vor einem Jahr gekauft hatte. Die Nachbarn hatten wenig Kontakt zu dem jungen Paar, das im Sommer im Garten Schießübungen abhielt. Am Mittwochnachmittag kam es dann zu einem Streit, der die Frau zu der Schrotflinte greifen und abdrücken ließ. Um 15.55 Uhr ging der Notruf beim Roten Kreuz ein: Ihr Freund liege nach einem Schussunfall im Schlafzimmer.

Der Rettungswagen traf trotz dichten Schneetreibens sechs Minuten nach dem Notruf am Tatort ein. Die Helfer fanden das schlimm zugerichtete Opfer und brachten es ins AKh.

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