Bombenalarm in NÖ

Betrunkener zückt Sprengpaket in BH Horn – entschärft

Österreich
15.12.2010 18:08
An der Bezirkshauptmannschaft im niederösterreichischen Horn hat am Mittwoch ein Bombenalarm für Aufregung gesorgt. Ein alkoholisierter Mann hatte ein weißes Paket in einen Raum der Sozialabteilung geworfen – der Feuerwehr zufolge handelte es sich dabei tatsächlich um einen Sprengkörper. Der verdächtige 76-Jährige wurde festgenommen, er ist ein ausgebildeter Sprengmeister. Die Sprengladung ist von Experten entschärft worden.

Nach Polizeiangaben suchte der 76-Jährige, der zuletzt ohne festen Wohnsitz war, gegen 11 Uhr im dritten Stockwerk der BH Horn einen Sozialarbeiter auf, der ihn bereits betreut hatte. Weil das Gespräch bezüglich einer Winterunterkunft nicht in seinem Sinn verlaufen sein dürfte, zog der Waldviertler plötzlich eine selbst gebastelte Sprengvorrichtung aus der Rocktasche.

Dabei handelte es sich laut Polizei um "gebündelte Gasfeuerzeuge", mit Klebeband umwickelt, samt Sprengkapsel und Zündschnur in der Mitte, die der Mann angezündet haben soll. Weil die Schnur "Gott sei Dank nicht vollständig abbrannte", so die Beamten, sei es zu keiner Explosion gekommen, sondern lediglich zu einem "kleinen Knall".

Nach dem Angriff wollte der Verdächtige die BH verlassen, was die eintreffende Polizei allerdings zu verhindern wusste. Nach einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Exekutive und dem Verdächtigen wurde dieser am Eingang festgenommen und anschließend einvernommen.

BH-Gebäude evakuiert
56 Mitarbeiter der BH mussten aus dem Gebäude gebracht werden. Die umliegenden Häuser und Straßen wurden ebenfalls geräumt, dieser Einsatz sei "sehr professionell und rasch" verlaufen, so Bezirkshauptmann Johannes Kranner. "Um 11.17 Uhr waren alle draußen." Aus Sicherheitsgründen wurden sämtliche Räume der Bezirkshauptmannschaft durchsucht, so die Feuerwehr.

Ein Rucksack, der bei der Festnahme bei dem Pensionisten gefunden wurde, war laut Kranner leer. Ein Sprengstoffexperte aus Krems untersuchte das Paket als Erster, musste aber laut Bezirkshauptmann den Entschärfungsdienst aus Wien anfordern. "Er hat eine Zündschnur und vermutlich auch eine Sprengkapsel entdeckt – diese konnte der Experte aus Krems nicht so einfach entfernen", erklärte Kranner. Die Bombe wurde schließlich von den Spezialisten in Wien entschärft.

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