Während Zeremonie

Iran: 39 Tote bei Anschlag auf schiitische Moschee

Ausland
15.12.2010 09:55
Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee im Südosten des Irans sind nach jüngsten Berichten iranischer Medien mindestens 39 Menschen getötet worden. Zwei Attentäter hätten sich am Mittwoch vor einer Moschee in der Hafenstadt Chabahr nahe der pakistanischen Grenze in die Luft gesprengt, meldete die amtliche Nachrichtenagentur IRNA unter Berufung auf den Abgeordneten Mohammed Yaqub Yadgal.

Der Anschlag habe offenbar einer Gruppe von Gläubigen gegolten, die sich am Morgen zum Ashura-Fest vor der Moschee versammelte. Mit dem Fest wird des Todes des Mohammed-Enkels Hussein gedacht, einem der am höchsten verehrten Heiligen des schiitischen Islams.

Einer der Attentäter habe einen Sprengsatz vor der Imam-Hussein-Moschee gezündet, ein anderer habe sich inmitten einer Gruppe von Gläubigen in die Luft gesprengt, berichtete das iranische Fernsehen. Ein ranghoher Funktionär des Roten Halbmondes, Mahmud Mosaffar, berichtete, die Hilfsorganisation sei wegen in den letzten Tagen eingegangener Drohungen bereits in Alarmbereitschaft gewesen.

Von "Soldaten Gottes" verübt?
In der Region ist die militante sunnitische Gruppe Jundallah ("Soldaten Gottes") aktiv. Diese hat in der Vergangenheit sporadisch Anschläge verübt. Die Gruppe wirft der schiitischen Mehrheit im Iran vor, die sunnitische Minderheit zu diskriminieren.

Bei einem Doppelanschlag im Juli in derselben Provinz Sistan-Baluchistan wurden 27 Menschen getötet. Jundallah erklärte damals, dies sie die Vergeltung für die Hinrichtung ihres Führers Abdulmalik Rigi im Juni gewesen. Die iranischen Behörden haben erklärt, die von Pakistan aus operierende Jundallah werde von westlichen Mächten einschließlich den USA unterstützt. Washington hat das zurückgewiesen und die Gruppe in eine Liste terroristischer Organisationen aufgenommen. In dem Grenzgebiet des Irans, Pakistans und Afghanistans sind auch Rauschgiftschmuggler aktiv.

Symbolbild

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