Verknallte 62-Jährige

Grazer Pensionistin wegen Stalkings verurteilt

Weil sie einen Bekannten vehement verfolgte und sich unbedingt mit ihm treffen wollte, hat sich eine Grazer Pensionistin am Dienstag vor dem Straflandesgericht verantworten müssen. Ihr wurde vorgeworfen, den Mann unzählige Male angerufen zu haben und auch sein Auto sowie Parkbänke mit "Schmähungen" beschmiert zu haben. Bei der Verhandlung zeigte sich die Frau einsichtig und kam - nicht rechtskräftig - mit 480 Euro Geldstrafe sowie fünf Monaten bedingter Haft davon.

Die 62-Jährige hatte ihr 67-jähriges Objekt der Begierde in einem Gasthaus kennengelernt. Die Begeisterung war allerdings einseitig. Denn alle Briefe, Anrufe und sonstige Versuche, mit dem Mann in Kontakt zu treten, nützten nichts.

"Er wollte nie eine Beziehung führen mit Ihnen", stellte Richterin Elisabeth Juschitz fest. Die "Abfuhr" ärgerte die Angeklagte derart, dass sie ihren Unmut auf Parkbänken, Straßenschildern und dem Auto des Pensionisten mit Lackstift kundtat.

"Ich habe genug von ihm"
Mittlerweile hat die 62-Jährige ihr Verhalten geändert: "Ich habe genug von ihm, er ist ein schlechter Mensch und ein Alkoholiker", meinte sie. Zum Beweis legte die Beschuldigte dem Gericht Fotos vor, die den Mann in einem Gasthaus mit einem Bier zeigten. "Bier trinken darf man in Österreich bis zum Umfallen, das ist nicht verboten", meinte die Richterin.

Die Stalkerin wurde zu einer Geldstrafe von 480 Euro verurteilt, ins Gefängnis muss sie nicht, die fünf Monate Haft wurden bedingt verhängt: "Aber wenn Sie sich den Nächsten suchen und weitermachen, dann gehen Sie in den Häfn, dann ist Schluss mit lustig", erklärte die Richterin in aller Deutlichkeit. Die Angeklagte erbat sich Bedenkzeit, das Urteil ist nicht rechtskräftig.