"Ich werde gesucht"

Grazer Casino-Coup: Letzter Räuber stellte sich

Steiermark
14.12.2010 17:06
Nach dem bewaffneten "Blitz-Überfall" auf das Casino Graz im November 2009, bei dem fünf Räuber mit rund 47.000 Euro Beute geflüchtet waren, hat sich nun auch der fünfte und letzte Verdächtige gestellt. Der junge Grazer war nach Angaben der Polizei regelrecht an dem Überfall zerbrochen und wollte nun endlich einen Schlussstrich ziehen. Seine vier Komplizen waren bereits wenige Wochen nach der Tat verhaftet und im März zu drei bis zehn Jahren unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Zu dem Überfall kam es am Abend des 11. November 2009 in dem zum Casino gehörenden Lokal "Jackpot Corner". Zunächst sprang ein mit einer Pistole bewaffneter Mann über das Kassenpult (Bild) und stieß eine Angestellte zur Seite. Er öffnete einem Komplizen die Tür, worauf dieser Geld aus der Kasse entnahm und in eine Tasche packte. Der Überfall dauerte exakt 22 Sekunden.

Ein 22-jähriger Räuber und jener Mann (33), der den Coup in Auftrag gegeben hatte, wurden nach einer Woche ausgeforscht und verhaftet. Ein dritter Komplize stellte sich kurz darauf, nachdem er gelesen hatte, dass nach ihm gefahndet werde. Er bestritt zwar seine Beteiligung an dem Überfall, wurde aber sofort in Haft genommen.

Auch Komplize bekam "kalte Füße"
Noch im Dezember 2009 kamen die Kriminalisten dann auf die Spur eines 41-jährigen Mazedoniers. Der Mann brachte die beiden Räuber sowie Kleidung zum Wechseln zum Casino. Dann verlor er offenbar die Nerven und fuhr einfach weg, anstatt auf seine Komplizen zu warten. Die beiden Männer mussten daher zu Fuß die Flucht antreten. Der Verdächtige gestand, einen Teil der Beute als "Schweigegeld" erhalten zu haben. Er wurde ebenfalls verhaftet.

Nach dem fünften Täter, dem Grazer, wurde monatelang gefahndet. Am 22. November 2010, also über ein Jahr nach dem Überfall, kam der Verdächtige nun schließlich selbst zur Polizeiinspektion Hauptbahnhof und gab an, der gesuchte Räuber zu sein. Bei den Einvernahmen zeigte sich der 23-jährige Arbeitslose umfassend geständig. Nach den Medienberichten über den Raub sei er in Depressionen und dem Alkohol verfallen. Er habe immer Angst gehabt, gefasst zu werden. Nun sitzt er in der Justizanstalt Graz-Jakomini.

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