Bau von Atomwaffen?

Nordkorea soll drei weitere geheime Urananlagen haben

Ausland
14.12.2010 07:49
Nordkorea soll heimlich drei weiter Urananlagen betreiben. Das befürchten zumindest Südkorea und die USA, wie am Dienstag aus südkoreanischen Berichten hervorgeht. Zeitgleich ist auch der südkoreanische Generalstabchef zurückgetreten. Zu den Gründen wollte sich das südkoreanische Ministerium allerdings nicht äußern.

Die Existenz weiterer Anreicherungsanlagen neben der kürzlich enthüllten Uranfabrik im nordkoreanischen Nuklearkomplex Yongbyon werde seit Längerem vermutet, berichtete die südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo" am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstkreise. "Wir gehen davon aus, dass Nordkorea seit Langem Anreicherungsexperimente mit Uran anderswo durchführt", wurde ein Beamter zitiert. Der südkoreanische Außenminister Kim Sung-hwan erklärte, dass entsprechende Berichte geprüft werden.

Südkorea und die USA haben laut "Chosun Ilbo" insbesondere drei Orte in Nordkorea ausgemacht, in denen heimlich Uran angereichert werden könnte. Dazu gehörten ein Forschungsinstitut in der Hauptstadt Pjöngjang, ein Raketenstützpunkt in Yongjori im Norden sowie ein "Höhlenkomplex" in Kumchangri, das 160 Kilometer nördlich von Pjöngjang liege.

Uran könnte zum Bau von Atomwaffen genutzt werden
Die Existenz der neuen Urananlage in Yongbyon war erst im November durch den US-Atomwissenschaftler Siegfried Hecker, der das kommunistische Land besucht hatte, öffentlich bekannt geworden. Die US-Regierung befürchtet, dass die Urananreicherung dem Bau von Atomwaffen dienen soll. Uran kann je nach Grad der Anreicherung zivil oder militärisch genutzt werden.

Ende November hatten die staatlichen nordkoreanischen Medien berichtet, "Tausende von Zentrifugen" würden in der Urananlage bereits laufen, um Brennstoff für geplante Leichtwasserreaktoren herzustellen. Der Bericht über angebliche Fortschritte beim Atomprogramm kam nur eine Woche nach dem Artillerieangriff des Landes auf eine südkoreanische Insel im Gelben Meer. Vier Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Durch den Zwischenfall waren die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel eskaliert.

Südkoreas Generalstabschef tritt zurück
Inmitten der Spannungen mit Nordkorea ist indes der südkoreanische Generalstabschef Hwang Eui Don am Dienstag zurückgetreten. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, habe die Präsidentschaft den Rücktritt angenommen. Gründe für den Rücktritt sind bislang nicht bekannt, doch wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Ministeriumsbeamten verlautbarte, steht der Rücktritt des Generals, der erst im Juni auf seinen Posten ernannt worden war, im Zusammenhang mit einem Immobilienskandal.

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