"Zentraler Standort"

Darabos will sieben Kasernen in Wien verkaufen

Wien
13.12.2010 11:47
Neben dem geplanten Verkauf von Hunderten Panzern (siehe Infobox) will sich Verteidigungsminister Norbert Darabos auch von zahlreichen Wiener Kasernen trennen. Pressesprecher Stefan Hirsch bestätigte am Montag gegenüber wien.krone.at, dass "bis zu sieben Liegenschaften auf einen zentralen Standort" zusammengelegt werden sollen. Durch deren Verkauf könnten an die 30 Millionen Euro lukriert werden.

Das bedeute jedoch nicht, dass es in Wien in Zukunft nur mehr eine einzige Liegenschaft geben werde. Vorrangig ginge es um Dienststellen in der Verwaltung, die derzeit über die Stadt verstreut seien. Das Amtsgebäude an der Roßauer Lände etwa, in dem das Ministerium untergebracht ist, bleibt bestehen.

Abstimmung in der Infobox: Was hältst du vom Verkauf der Bundesheer-Liegenschaften?

Geschlossen werden sollen etwa das Amtsgebäude am Franz-Josefs-Kai, in der Vorgartenstraße und der Schwenkgasse. Im Gespräch seien zudem weitere Teile des Arsenals, die Radetzkykaserne in Ottakring sowie der Sitz des Heeresabwehramts in der Hetzgasse. Neben dem Erlös aus den Veräußerungen erwarte man auch "massive Einsparungen". Es gehe - so Hirsch - darum, "nicht Leistungen siebenfach zu erbringen". Rund 1.000 Bedienstete seien von den geplanten Zusammenlegungen betroffen.

Start der Übersiedelung binnen sechs Monaten
Auch die Suche nach einem passenden Areal - benötigt werden circa 28.000 Quadratmeter -, sei bereits auf der Zielgeraden. "Es gab eine Ausschreibung, die bereits vorbei ist", erklärte der Bundesheer-Sprecher. Noch könne er dazu keine konkreten Angaben machen. Die letztgültige Entscheidung werde im kommenden halben Jahr fallen. Dann soll auch bereits mit der Übersiedelung begonnen werden.

Im Zuge der Bundesheer-Reform ist vorgesehen, dass in ganz Österreich 38 Prozent der Liegenschaften verkauft werden. Dies werde auch sukzessive gemacht, erklärte der Sprecher, der Prozess werde aber noch einige Jahre dauern. Der geplante Verkauf von Liegenschaften in Wien sei grundsätzlich ebenfalls Teil des Pakets der Bundesheer-Reform.

"Sukzessiven Zerstörung" des Heeres
Die Budget-Pläne des Verteidigungsministers lösten umgehend Kritik aus. Die von Darabos initiierten "Spontanverkäufe" von Kasernen würden das Bundesheer noch mehr schwächen, ohne zu wissen, wo der Zug eigentlich hinfahren solle, meinte etwa FPÖ-Verteidigungssprecher Peter Fichtenbauer. Jetzt alles zu Geld zu machen, was sich gerade anbiete, sei eine Fortführung der "sukzessiven Zerstörung" des Heeres durch den amtierenden Verteidigungsminister.

"Ziel- und Planlosigkeit" attestierte auch das BZÖ dem Minister. Darabos wolle offenbar "auf Teufel komm raus Grundstücke und Panzer verscherbeln, ohne zu wissen, wie es mit dem Bundesheer künftig weitergehen soll", kritisierte Wehrsprecher Kurt List.

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