Dutzende Opfer

Kinderschänder in NL gefasst – Fall “groß und komplex”

Ausland
13.12.2010 14:18
Für Dutzende Eltern in Amsterdam ist ein Alptraum wahr geworden: Ihr Kind wurde für Pornografie missbraucht, Aufnahmen davon wurden ins Internet gestellt. Die Polizei gab am Sonntagabend die Festnahme des 27-jährigen Hauptverdächtigen und eines 37-jährigen mutmaßlichen Komplizen bekannt und appellierte an die Öffentlichkeit, sachdienliche Hinweise zu einem mutmaßlichen Kinderpornoring zu geben, der hinter der Missbrauchserie stehen könnte. Alle Opfer waren unter vier Jahre alt.

Der Amsterdamer Bürgermeister Eberhard van der Laan sagte, mehr als 50 Eltern seien seit der Festnahme des aus Riga stammenden Mannes am 7. Dezember inzwischen informiert worden, dass der Verdächtige gestanden habe, ihr Kind missbraucht zu haben, oder dass er unter dem Verdacht stehe, es missbraucht zu haben. Der Mann habe die niederländische Staatsbürgerschaft und neben seinen Jobs als Babysitter auch als Aushilfspädagoge in mindestens zwei Kindertagesstätten gearbeitet. "Hier geht es um den ernsten Verdacht schweren Kindesmissbrauchs durch den Mann, der am Dienstag verhaftet wurde und seitdem festgehalten wird", sagte der Bürgermeister.

Van der Laan bezeichnete den Fall als einen der womöglich schlimmsten Missbrauchsfälle in der Geschichte der Niederlande. Die Polizei kam dem 27-Jährigen nach einem Tipp von US-Ermittlern auf die Spur, demzufolge ein von ihnen im Internet gefundenes kinderpornografisches Foto vermutlich aus den Niederlanden stammte. Das Bild wurde in einer niederländischen Fernsehsendung gezeigt, die Eltern erkannten ihr Kind und alarmierten die Polizei, teilte Polizeichef Herman Bolhaar mit. Der mutmaßliche Täter sei noch in derselben Nacht festgenommen worden. Bolhaar beschrieb den Fall als "groß und komplex".

PCs mit kinderpornografischem Material sichergestellt
Mehrere Computer des Verdächtigen wurden beschlagnahmt, auf ihnen entdeckten die Beamten kinderpornografische Inhalte. Der Mann sei ein Verschlüsselungsspezialist und seine PCs seien sehr gut gesichert. Er habe gestanden, in den vergangenen 18 Monaten Dutzende Male Kinder missbraucht zu haben. Bolhaar schloss nicht aus, dass es noch weitere Opfer oder Komplizen gebe. Polizeisprecher Rob van der Veen sagte am Montag, die Polizei suche noch Zeugen, weitere Festnahmen seien möglich.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Partner des Betreuers sei wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie festgenommen worden. Er sei nicht des physischen Kindesmissbrauchs verdächtigt. Der Mitarbeiter einer der betroffenen Tagesstätten sei am Sonntag wegen eines versuchten "unanständigen" Online-Chats festgenommen worden.

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