Tierhasser am Werk

Köder mit Rattengift gelegt – Hunde verendeten qualvoll

Tirol
12.12.2010 10:10
Unter schrecklichen Qualen ist der Riesenschnauzer "Butz" von Gerhard Schiestl (Bild) nach einem Spaziergang in Radfeld verendet. "Eindeutig Rattengift", analysierte ein Tierarzt. Zwei weitere Hunde aus der Region ereilte dieser Tage ein ähnliches Schicksal, sie erwischten ebenfalls Giftköder. In der Region treibt allem Anschein nach ein Tierhasser sein Unwesen.

Hunde sind für Gerhard Schiestl aus Radfeld weit mehr als ein Hobby. Er war schon bei Europameisterschaften im Hundesport im Spitzenfeld. Seine ganze Liebe galt zuletzt dem Riesenschnauer Butz, der ihm Tag und Nacht nicht von der Seite wich. Vergangenes Wochenende das Drama: "Ich war mit dem Hund beim Erdenwerk in Radfeld spazieren, als er im Feld etwas gefressen hat. Stunden später begann er furchtbar zu erbrechen, die Gelenke schwollen an, er krümmte sich vor Schmerzen - einfach schrecklich."

Ein Tierarzt in Fügen sagte klipp und klar: "Eindeutig Symptome einer Vergiftung mit Rattengift, normalerweise kann man nicht mehr helfen." In einem letzten verzweifelten Versuch fuhr Schiestl mit Butz in die Tierklinik nach Kufstein. Noch während der Fahrt verendete der Vierbeiner.

Schäferhund "Totti" erwischte es auch
Ein ähnlich schlimmes Erlebnis hatte Walter Nagl aus Reith im Alpbachtal, nur wenige Kilometer von Radfeld entfernt: Auch sein sechsjähriger belgischer Schäferhund erwischte vermutlich einen Giftköder - "entweder daheim in Reith oder eher bei einem Besuch in Kramsach", glaubt Nagl. Ihm sitzt der Schock nach dem schlimmen Todeskampf seines "Totti" noch in den Knochen: "Wer das getan hat, sollte einmal sehen, wie sehr ein Hund durch das Gift leiden muss."

"Aufpassen, dass Hund nichts vom Boden frisst"
Ein weiterer Golden Retriever - ebenfalls aus Kramsach - konnte kürzlich gerade noch gerettet werden. Nun wollen die Besitzer der toten Haustiere andere Hundebesitzer warnen: "Bitte schaut, dass der Hund nichts vom Boden frisst."

Inge Welzig vom Tierschutzverein für Tirol erfährt immer wieder von solchen Vergiftungsfällen - aktuell auch im Olympischen Dorf in Innsbruck. Welzig: "Leider scheint der Hundehass derzeit größer zu werden." Eine Mitschuld würden leider auch die "schwarzen Schafe" unter den Hundebesitzern tragen, die beim "Gassi gehen" keinerlei Rücksicht auf öffentliche Anlagen, Straßen und Wege nehmen.

von Andreas Moser (Tiroler Krone) und krone.at

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele