Sparmaßnahmen

Irland will Banker-Boni mit 90 Prozent besteuern

Ausland
10.12.2010 16:02
Irland will den horrenden Banker-Bonuszahlungen an den Kragen. Zukünftig sollen die Boni der Bankmanager mit einer 90-Prozent-Steuer belegt werden. Immerhin ist das Haushaltsdefizit in Irland vor allem wegen der Bankenrettung in diesem Jahr auf 32 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen - und die Banken verwenden die Finanzspritzen offenbar nur, um ihre Manager zu "belohnen".

Der irische Finanzminister Brian Lenihan (Bild re.) kündigte am Donnerstagabend im Parlament die Besteuerung der Bonuszahlungen an. Zuvor war bekanntgeworden, dass die vom Staat gerettete Allied Irish Bank ihren Managern Boni in der Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro für das Jahr 2008 zahlen muss.

Nach Angaben des irischen Senders RTE sollen sich die Bonuszahlungen für das Jahr 2009  sogar auf 55 Millionen Euro belaufen. Das bedeutet, dass sich ein Mitarbeiter der Allied Irish Bank über eine durchschnittliche Prämie von 16.700 Euro freuen kann. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass der Staat die Bank mit 3,5 Milliarden Euro vor der Pleite gerettet hatte.

95 Millionen Euro an Bonuszahlungen
Der Chef der Oppositionspartei Fine Gael, James Reilly, bezifferte die in allen Banken ausgezahlten Boni für die Jahre 2009 und 2010 auf 95 Millionen Euro. Das seien mehr als die 90 Millionen Euro, die nun im neuen Haushalt bei den Blinden, Witwen, Behinderten und Pflegekräften gestrichen würden.

Die irische Regierung hatte am Dienstag ihren Haushaltsentwurf vorgelegt, der strikte Sparmaßnahmen vorsieht. Sie sind Bedingung für die 85 Milliarden Euro aus dem EU-Rettungsschirm, von denen 35 Milliarden Euro für die Banken bestimmt sind. Die EU-Finanzhilfe soll übrigens Anfang 2011 angezapft werden.

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