20-Zentimeter-Würfel

2011 startet erster österreichischer Satellit ins All

Wissenschaft
10.12.2010 13:43
Nächstes Jahr wird auch Österreich zur "Weltraum-Nation": Frei nach dem Motto "Klein, aber mein" sollen im Sommer 2011 zwei baugleiche Mini-Satelliten an Bord einer indischen Rakete ins All starten. Wissenschaftliches Ziel des Duos mit den Namen "TUGSAT-1" und "UniBRITE" ist die Vermessung von Helligkeitsschwankungen von Sternen mit bisher nicht erreichter Genauigkeit.

Von den zur Erde gefunkten Daten erhoffen sich die Forscher Verbesserungen der Theorien über den Aufbau von Sternen und im weiteren Sinn auch über die Geschichte des Universums.

Die rot-weiß-roten Raumfahrzeuge sind Würfel mit einer Kantenlänge von nur 20 Zentimetern und haben eine Masse von je sieben Kilogramm. "TUGSAT-1" (Bild) wurde von der Technischen Universität (TU) Graz gebaut, der baugleiche "UniBRITE" im Auftrag der Uni Wien vom Space Flight Laboratory der Universität Toronto (Kanada) entwickelt.

Umkreisen Erde in 800 Kilometer Höhe
Das Pärchen ist Teil der Mission "BRITE" (Bright Target Explorer). Zu den österreichischen Satelliten werden sich vier weitere baugleiche Satelliten gesellen - je zwei aus Polen und Kanada, die bis 2012 ins All fliegen sollen. Die beiden Austro-Satelliten sollen auf einer erdnahen polaren Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 800 Kilometern die Erde umkreisen. Ihre Energie beziehen sie aus wenigen Solarzellen, die an der Außenseite angebracht sind. Die Lebensdauer der Satelliten ist auf zwei Jahre ausgelegt.

Erste Ideen zur Entwicklung eines rot-weiß-roten wissenschaftlichen Kleinsatelliten gab es bereits seit dem Flug des ersten Österreichers zur ehemaligen russischen Raumstation MIR im Jahr 1991. Die Pläne scheiterten aber entweder aus Zeit- oder Kostengründen. 2005 beschloss dann das Infrastrukturministerium, den von der TU Graz vorgeschlagenen Satelliten "TUGSAT-1" zu fördern, und zwar im Rahmen des von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG betreuten österreichischen Weltraumprogramms ASAP.

Noch kein genauer Starttermin bekannt
Der Start war damals für 2007 vorgesehen. Die Entscheidung, dass insgesamt sechs Satelliten fliegen sollen, und die damit verbundenen Adaptionen der Software sowie Verbesserungen bei der Sternenkamera und die Suche nach einem geeigneten Raketenstart hätten für die Verzögerungen gegenüber den ursprünglichen Plänen gesorgt, betonte der technischem Projektleiter Otto Koudelka vom Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz.

Einen genauen Starttermin für die rot-weiß-roten Satelliten gibt es noch nicht, geplant ist vorerst Ende Juli. "Wann wir tatsächlich drankommen, erfahren wir erst vier bis sechs Wochen vor dem Start", sagte Koudelka.

Bild: TU Graz

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