Hohe Uni-Gebühren

Zusammenstöße von Studenten und Polizei in London

Ausland
09.12.2010 21:15
Am Rande der Parlamentsabstimmung über eine drastische Erhöhung von Studiengebühren ist es am Donnerstag in London zu schweren Zusammenstößen zwischen Studenten und Polizisten gekommen. Hunderte Demonstranten versammelten sich vor dem Parlamentsgebäude. Polizisten wurden mit Wurfgeschossen und Plakaten attackiert. Außerdem wurde ein Feuer (Bild) entzündet.

Die Proteste richten sich gegen die vom Unterhaus am Abend mit einer Mehrheit von 21 Stimmen beschlossene Verdreifachung der Studiengebühren. Allerdings verweigerten auch mehrere Abgeordnete der konservativ-liberalen Koalition ihre Zustimmung.

Das Gesetz erlaubt Universitäten in England, Gebühren bis zu 9.000 Pfund (rund 10.700 Euro) im Jahr zu verlangen. Das ist fast dreimal so viel wie bislang von Studienanfängern maximal gezahlt wird. Das Gesetz ist Teil eines Sparprogramms, mit dem die Koalition von Premierminister David Cameron das gigantische Haushaltsdefizit senken will. Als Teil des Sparprogramms will die Regierung auch Hunderttausende Stellen im öffentlichen Dienst streichen.

Mehrere Teilnehmer und Polizisten verletzt
Kleine Gruppen von Studenten warfen Leuchtraketen, Billardkugeln und Farbbomben auf die Beamten und rissen die Absperrungen nieder. Nach Angaben der Polizei wurden 13 Demonstranten und sechs Beamte verletzt. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur Reuters wurde von einem Stein im Gesicht getroffen und in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei setzte berittene Einheiten ein, um die Demonstranten abzudrängen, sieben Personen wurden festgenommen. Mehrere Demonstranten beschuldigten die Beamten, zu hart durchzugreifen.

Auf Plakaten forderten die Studenten "Stoppt Gebühren und Kürzungen". Ein Teil der Demonstranten zog Richtung Buckingham-Palast, dem Sitz von Queen Elizabeth II. Insgesamt beteiligten sich mehrere Tausend Menschen an den Protesten.

Schon in den vergangenen Wochen war es zu massiven Protesten gegen die Pläne der britischen Regierung gekommen. Dabei hatten unter anderem teils vermummte Demonstranten gewaltsam die Parteizentrale der konservativen Tories gestürmt.

Auto von Charles und Camilla attackiert
Im Zuge der Ausschreitungen ist auch ein Auto angegriffen worden, in dem Prinz Charles und seine Frau Camilla saßen. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie Demonstranten gegen das Auto traten. Der Zwischenfall ereignete sich in der Regent Street im Zentrum der britischen Hauptstadt. Das Paar blieben laut dem US-Nachrichtensender CNN unverletzt. Charles' Büro wollte sich zu dem Vorfall zunächst nicht äußern.

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