Nötigung beim Fahren

Deutscher Ex-Ministerpräsident in Salzburg vor Gericht

Salzburg
09.12.2010 17:52
Der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Gerd Gies (CDU), hat sich am 10. Dezember 2009 auf der Tauernautobahn (A10) bei Kuchl im Tennengau offenbar mit einem Lkw-Fahrer durch Schneiden der Fahrlinie "duelliert". Beide Lenker standen deshalb am Donnerstag wegen Nötigung vor einer Salzburger Einzelrichterin.

Im Strafantrag der Salzburger Staatsanwaltschaft steht, dass zuerst der 71-jährige Lastwagenfahrer aus dem Pongau den deutschen Pkw-Lenker "durch Schneiden der Fahrlinie zum Abbremsen und Auslenken" genötigt habe. "Gerd Gies hat den Lastwagen überholt und wurde abgedrängt. Der Lkw kam auf die linke Fahrbahnseite", erklärte der Salzburger Verteidiger des Ex-Politikers, Franz Essl. "Gies ist ihm dann nachgefahren und wollte ihn zur Rede stellen."

Die beiden Lenker hätten kurz angehalten und sich ausgemacht, bei der nächsten Autobahnausfahrt in Golling stehenzubleiben und über den Vorfall zu reden, sagte der Rechtsanwalt. Doch der Pongauer sei dann einfach weitergefahren. Laut Strafantrag hat auch Gies den Lkw-Fahrer geschnitten und ihn zu einer Notbremsung und zum Anhalten des Fahrzeuges genötigt.

Ex-Politiker brachte Verfahren selbst ins Rollen
Der Ex-Politiker brachte das Verfahren selbst ins Rollen. Seine deutschen Anwälte schickten eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Salzburg. Bei der heutigen Verhandlung am Landesgericht Salzburg wurde nicht nur der Lkw-Fahrer und Gerd Gies einvernommen, sondern auch eine Zeugin, die im Audi A5 von Gies saß. Sie bestätigte die Angaben des Deutschen. Die Auswertung der Tachographenscheibe soll nun klären, wann, wo und mit welcher Intensität der Pongauer den Lastwagen abgebremst hat.

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