Angriffe in Ägypten

Schafskadaver sollen Haie angelockt haben

Ausland
09.12.2010 10:18
Nach der tödlichen Hai-Attacke vom Wochenende in Ägypten sind die meisten Badestrände auf der Sinai-Halbinsel weiterhin gesperrt. Nach wie vor berichten Taucher regelmäßig über Hai-Sichtungen. Eine Erklärung, warum sich die Meeresräuber in den Küstengewässern aufhalten, wurde indes offenbar gefunden: Eine ins Meer gekippte Ladung toter Schafe soll die Haie angelockt haben.

Aktuell dürfen an den meisten Stränden nur professionelle Taucher in Begleitung eines lokalen Tauchlehrers ins Wasser. Das Gebiet zwischen Ras Nasrani und der Nordspitze der Bucht von Naama ist komplett gesperrt und mit roten Warnflaggen bestückt, lediglich östlich von Nuwaiba und im Westen bei Ras Sudr ist das Baden im Roten Meer derzeit erlaubt.

Einige Taucher, die in den vergangenen Tagen vor der Sinai-Küste im Roten Meer unterwegs gewesen waren, berichteten, sie hätten während ihres Tauchganges mehrfach Haie gesehen. Die Tiere hätten sich aber nicht auffällig oder angriffslustig verhalten.

Die ägyptischen Behörden gehen indes offensiv gegen die Meeresräuber vor. Nach dem Tod der 71-jährigen deutschen Touristin am Sonntag wurde vor der Küste von Sharm El Sheikh ein Hai gefangen. Zwei Haie hatte man bereits in der vergangenen Woche gefangen, nachdem die Raubfische vier Urlauber in dem Seegebiet schwer verletzt hatten, hieß es. Die Tourismusindustrie in der Region hat wegen der Sperrung der Strände bereits deutliche Einbußen erlitten, heißt es in ägyptischen Medien.

Ins Meer gekippte Schafe sollen Haie angelockt haben
Experten aus Australien und den USA sollen den Behörden nun helfen, die Ursache für die ungewöhnlichen Angriffe zu ergründen. Bisher kursieren dazu zwei Theorien. Zum einen heißt es, die Haie hätten wegen der Überfischung nicht genügend Nahrung gefunden und sich deshalb den Badestränden genähert. Diese recht allgemein formulierte Erklärung stellt die meisten Experten aber nicht zufrieden.

Zum anderen wird - etwas konkreter - spekuliert, das Verhalten der Tiere hänge mit einem Zwischenfall im September zusammen. Damals hatte eine Schiffsbesatzung im Roten Meer Dutzende von toten Schafen über Bord geworfen. Die Tiere, die als Opfertiere zum islamischen Opferfest verkauft werden sollten, waren laut ägyptischen Medien auf dem Schiff verendet.

Nun wird vermutet, dass Haie einige der Tierkadaver fraßen. Die Raubfische hätten sich daraufhin in den Küstengewässern auf die Suche nach weiterer leichter Beute gemacht. Diese Theorie vertrat unter anderem der Meeresbiologe Mohammed Abu Said von der Kairoer Al-Azhar-Universität gegenüber der Zeitung "Al-Ahram".

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